Als Reaktion auf die Entscheidung des Westens, Kiew mit Waffen größerer Reichweite auszustatten, sollen die ukrainischen Streitkräfte weiter von den russischen Territorien zurückgedrängt werden. Das hat der russische Außenminister Sergei Lawrow erklärt.
Die ausländischen Sponsoren der Ukraine würden mit jedem Schritt mehr in den Konflikt hineingezogen, sagte er am Donnerstag vor den Medien, und Russland werde entsprechend reagieren. Der russische Spitzendiplomat fügte hinzu:
"Unser Ziel ist es nun, die Artillerie der ukrainischen Streitkräfte in eine Entfernung zurückzudrängen, in der sie keine Bedrohung für unser Territorium darstellt. Je größer die Reichweite der an das Kiewer Regime gelieferten Waffen ist, desto weiter müssen die Truppen verlegt werden."
Das nächste Militärhilfepaket des Pentagons für die Ukraine werde Berichten zufolge bodengestützte Bomben mit kleinem Durchmesser, Munition für Raketenartillerie und Munition mit einer Reichweite von 150 Kilometern umfassen.
Kiew setzt sich seit langem bei seinen Unterstützern für die Bereitstellung von Waffen mit größeren Fähigkeiten ein, wie etwa ballistische Raketen des Typs MGM-140 ATACMS, die Ziele in einer Entfernung von bis zu 300 Kilometern treffen können.
Der vom russischen Außenminister beschriebene Ansatz soll für Territorien gelten, die die Ukraine als ihre eigenen betrachtet, darunter die Krim, die Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie die Gebiete Cherson und Saporoschje.
Die Krim und die Stadt Sewastopol schlossen sich 2014 Russland an, die vier anderen Subjekte taten dies im vergangenen Jahr. Kiew hat die Volksabstimmungen, in denen die Bewohner dieser Gebiete für den Beitritt gestimmt haben, als "Betrug" abgetan.
Berichten zufolge haben die USA der Ukraine ihre Militärhilfe unter der Bedingung zur Verfügung gestellt, dass sie nicht für Angriffe auf Ziele in Russland verwendet wird. US-amerikanische Beamte erklärten jedoch, dass diese Einschränkung nicht für die Krim und die anderen neuen russischen Gebiete gelte.
Die Bewaffnung der Ukraine durch den Westen entwickle sich "schneeballartig", sagte Lawrow. Sie habe mit Helmen begonnen und sei zu den aktuellen Vorschlägen für die Lieferung von Kampfjets erweitert worden. Er wies Erklärungen einiger westlicher Beamter zurück, wonach Kiew keine Kampfflugzeuge aus westlicher Produktion erhalten werde, und verwies dabei auf die mangelnde Kohärenz ihrer Politik. Kiew sagt, es brauche moderne Militärflugzeuge zum Schutz, aber US-Präsident Joe Biden und die Staats- und Regierungschefs einiger EU-Länder, etwa Deutschland, sagen, das stehe nicht auf ihrer Agenda.
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