Das georgische Außenministerium hat den ukrainischen Diplomaten Andrei Kassjanow vorgeladen, um Klarstellungen zu dessen Äußerungen über die georgisch-russischen Beziehungen zu erhalten, berichtete der Erste Kanal Georgiens unter Berufung auf das Außenministerium des Landes.
Am Mittwoch hatte der russische Außenminister Sergei Lawrow die Hoffnung geäußert, dass die direkten Flugverbindungen mit Georgien bald wieder aufgenommen werden könnten. Kassjanow reagierte auf diese Erklärung mit der Aussage, dass die ukrainischen Behörden eine Evakuierung ukrainischer Staatsbürger aus Georgien nicht ausschließen würden, falls die Direktflüge mit Russland wieder aufgenommen würden. In einer Erklärung des georgischen Außenministeriums zu dieser Situation heißt es:
"Der Diplomat wurde ins Ministerium vorgeladen, um seine Aussage zu klären. Andere Fragen der bilateralen Beziehungen zu ihm werden bei diesem Treffen nicht erörtert."
Irakli Kobachidse, der Vorsitzende der regierenden Partei Georgischer Traum, bewertete die Erklärung Kassjanows als beschämend und traurig. Vor Journalisten sagte er, dass "die mögliche Wiederaufnahme der Flüge mit Russland nichts mit dem Zustrom von Russen nach Georgien zu tun hat".
Weiter teilte Kobachidse mit, dass Tiflis die Wiederaufnahme von Direktflügen nach Georgien durch Russland begrüßen würde, da dies in der gegebenen Situation eine Erleichterung für die Bürger des Landes darstellen würde. Georgiens Präsidentin Salome Surabischwili sprach sich ihrerseits gegen die Wiederaufnahme von Direktflügen mit Russland aus und forderte die Regierung stattdessen auf, den Aufenthalt von Russen im Land gesetzlich zu regeln.
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