Der frühere Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Alexei Arestowitsch, hat in einem Youtube-Interview erklärt, dass der Sieg der Ukraine noch nicht gewiss ist. Da er kein Amtsträger mehr sei, könne er nun alles sagen, was er wolle. Nach dem 14. Januar scheine der "garantierte" Sieg nicht mehr so sicher.
"Was glauben Sie? Hat der polnische Präsident Duda – und nicht nur er hat von entscheidenden Monaten gesprochen – seine Einschätzung, dass noch ungewiss sei, ob die Ukraine überleben werde, einfach so artikuliert? Oder hat er sich dabei auf irgendwelche Informationen gestützt?"
Arestowitsch bezeichnete die jetzige Zeit als entscheidend für die Ukraine – und verwies auf den Tod des ukrainischen Innenministers Denis Monastyrskij bei einem Helikopterabsturz in Browary. "Glauben Sie nicht, dass wir uns in einer Geschichte befinden, die nicht mehr von uns geschrieben wird?", fragte der ehemalige Mitarbeiter des ukrainischen Präsidenten. Er betonte, dass er als Berater in Selenskijs Büro Zugang zu einer Vielzahl von Informationen gehabt habe, die ihn zu der Annahme geführt hätten, dass "die Situation in der Ukraine jetzt von anderen Ländern gesteuert wird".
Arestowitsch erläutert auf seinem Youtube-Kanal weiter:
"Kiew hat die Chance verpasst, Russland militärisch zu besiegen, und ist zu einem Spielball der anderen Akteure geworden."
Die Äußerungen Arestowitschs lösten in den sozialen Netzwerken eine kontroverse Debatten aus. Viele ukrainische Nutzer warfen ihm vor, für die Interessen Russlands zu arbeiten. Wie die Nachrichtenagentur RIA Nowosti feststellte, hatte Arestowitsch als Berater des ukrainischen Präsidentenbüros stets eine entgegengesetzte Meinung über die Situation in der Ukraine vertreten. Auf ukrainischen Youtube-Kanälen sagte er etwa wiederholt "einen schnellen Sieg der ukrainischen Truppen" auf dem Schlachtfeld voraus; auch sprach er von einem angeblich akuten Munitionsmangel bei den russischen Streitkräften.
Alexei Arestowitsch, ein ehemaliger Geheimdienstmitarbeiter, war seit Kriegsbeginn Berater des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij – und ein wichtiger Akteur der Medienkampagne gegen Russland. Er musste nach dem 14. Januar zurücktreten, als eine Rakete ein Wohnhaus in Dnjepropetrowsk teilweise zerstört hatte. Ukrainische Offizielle und proukrainische Medien machten Russland für den Angriff verantwortlich, wohingegen Arestowitsch in einem Interview mit dem Journalisten Mark Feigin sagte, die ukrainischen Luftabwehrkräfte seien für die Zerstörung des Wohnhauses verantwortlich.
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