Orientierung gen Asien? Saudi-Arabien ist offen für Ausstieg aus dem Petro-Dollar im Welthandel

Saudi-Arabien zeigt sich offen für den Handel in anderen Währungen als dem US-Dollar. Sollten Ölgeschäfte auch in anderen Währungen abgewickelt werden, gefährdet Riad damit die Rolle des Dollars als Weltreservewährung.

Der saudische Finanzminister Mohammed al-Jadaan erklärte in einem Interview am Dienstag, das Königreich sei "offen für Gespräche" über die Abwicklung des Handels in anderen Währungen als dem US-Dollar.

"Es gibt keine Probleme mit der Diskussion darüber, wie wir unseren Handel abwickeln, sei es in US-Dollar, Euro oder dem saudischen Riyal", erklärte  Al-Jadaan auf dem Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos, gegenüber Bloomberg. "Ich glaube nicht, dass wir jede Diskussion, die zur Verbesserung des Welthandels beiträgt, ablehnen oder ausschließen", fügte er hinzu.

Saudi-Arabien ist eine Säule des in den 1970er-Jahren eingeführten Petrodollar-Systems, das auf der Preisfestsetzung für Rohölexporte in der US-Währung beruht.  Der weltgrößte Ölexporteur, der seine Währung seit Jahrzehnten an den Dollar gekoppelt hat, ist nun bestrebt, seine Beziehungen zu wichtigen Handelspartnern wie China zu stärken. 

Während des Besuchs von Präsident Xi Jinping in Saudi-Arabien im vergangenen Jahr vereinbarten die beiden Staaten eine verstärkte Koordinierung in der Energiepolitik. Während dieser Reise erklärte Xi, China werde sich bemühen, mehr Öl aus dem Nahen Osten zu kaufen, und wolle diesen Handel auch in Yuan abwickeln. Sollten Ölgeschäfte in Yuan abgewickelt werden, gefährdet China damit die Rolle des Dollars als Weltreservewährung sowie die Stellung der USA als unumstrittene Finanzsupermacht.

Mehr zum Thema - Buhlen um mehr Öl – US-Präsident Biden braucht Saudi-Arabiens Hilfe im Ukraine-Krieg