Die Schweizer Escort-Agenturen in der Nähe von Davos seien im Vorfeld des diesjährigen Weltwirtschaftsforums, bei dem Staatsoberhäupter, Führungskräfte von Unternehmen und einflussreiche Vertreter von gemeinnützigen Organisationen zusammenkommen, bereits ausgebucht. Das vermeldete die österreichische Zeitschrift Exxpress am Sonntag unter Berufung auf ein Schreiben, das offenbar von einer solchen Agentur stammt.
In einer vom Exxpress veröffentlichten Mitteilung an namentlich nicht genannte Mitarbeiter des Hotelpersonals, fordert die Begleitagentur 'Sensuallounge Escort' demnach ihre Leser auf, ihre "feine Auswahl an Damen und Herren" rechtzeitig zu buchen. Nur so könne "die bestmögliche Betreuung und Begleitung während des Weltwirtschaftsforums" gewährleistet werden.
Berichten zufolge biete Sensuallounge "Dienstleistungen für alle sexuellen Orientierungen" an. Die Agentur preist eine Nacht mit einem ihrer Mitarbeiter/einer ihrer Mitarbeiterinnen für 2.350 € an (etwas mehr als 2.500 $). Neben Bargeldzahlung biete das Unternehmen seinen Kunden auch die Möglichkeit, mit einer gängigen Kreditkarte oder über PayPal zu bezahlen.
Laut Exxpress sei das jährliche WEF-Treffen die Hochsaison für Schweizer Prostituierte. Eigens für die Konferenz würden von den Agenturen Webseiten eingerichtet. Die Webseite von Sensuallounge sei am Montag bereits wieder verschwunden – ihr Angebot war anscheinend schon ausgebucht.
Zu den gefragten Services gehören laut den Agenturen die Begleitung zum Abendessen oder einer Party sowie anschließend sexuelle Dienstleistungen. Die Erfahrungen, welche die Frauen vor Ort gemacht hätten, seien positiv gewesen, sagt eine Agentur-Chefin. "Die Kunden sind aber anspruchsvoller als unsere normale Kundschaft. Gefragt sind vor allem Frauen mit einer Model-Figur und Top-Aussehen.",
Das WEF hat in diesem Jahr etwa 2.500 Personen als akkreditierte Delegierte eingeladen. Erwartet würden zusätzlich über 30.000 weitere Personen, hieß es. Sie kämen in den Skiort, um an den Abendessen und Partys teilzunehmen, aber auch um – wie immer mehr Journalisten berichten – die "dunkle Seite von Davos" zu erleben: bezahlten Sex am Rande des Forums.
Laut einem Report der britischen Times aus dem Jahr 2020 warteten zudem Sexarbeiterinnen in den Hotels und Bars, die von WEF-Gästen frequentiert würden. Weibliche akkreditierte WEF-Teilnehmerinnen würden dem Exxpress zufolge von Männern, die die Versammlung dominieren, "routinemäßig belästigt". Deshalb würden sie allein auch keine Einladung mehr zu den Abendevents erhalten, so das Magazin. Tatsächlich warnten die Veranstalter in diesem Jahr Frauen grundsätzlich davor, nach Einbruch der Dunkelheit allein auszugehen,
"denn wenn etwas mit einem großen CEO passiert, wem wird man dann glauben? Ihm oder Ihnen?", lautet die Warnung vor dem Ausgehen, die an die teilnehmenden Frauen während der Tagung ausgegeben wird.
Die Prostitution in Davos hat in den vergangenen Jahren für Kontroversen gesorgt. Doch noch mehr sorgt man sich scheinbar darüber, die Klasse der arbeitenden Bevölkerung unter Kontrolle zu halten: Die Schweizer Armee wurde ermächtigt, für die Sicherheit der Milliardäre bei Bedarf bis zu 5.000 Soldaten einzusetzen.
Das Thema des WEF 2023, das vom 16. bis 20. Januar stattfindet, lautet "Zusammenarbeit in einer fragmentierten Welt". Bereits vor der offiziellen Eröffnung der Veranstaltung waren am Montag Demonstranten vor Ort. Sie prangerten an, dass die Teilnehmer erst mit Privatjets anreisten, um dann Plattitüden über den Klimawandel zu verkünden. Und sie kritisierten auch die Anwesenheit von Geschäftsführern aus dem Bereich Fossile Brennstoffe bei diesem angeblich so auf Nachhaltigkeit bedachten Forum.
Dieser leicht abgeänderte Beitrag erschien zuerst bei RT International.
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