Waleri Gerassimow zum neuen Kommandeur der russischen Truppen in der Ukraine ernannt

Das russische Verteidigungsministerium hat am Mittwochabend Generalstabschef Waleri Gerassimow zum Befehlshaber der militärischen Sonderoperation in der Ukraine ernannt. Der bisherige Kommandeur Sergei Surowikin ist nun als sein Stellvertreter tätig.

Der Chef des russischen Generalstabs Waleri Gerassimow wurde zum Leiter der gemeinsamen Streitkräftegruppe in der Ukraine ernannt, teilte das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Der neue Kommandeur hat drei Stellvertreter. Neben Sergei Surowikin sind dies der Oberbefehlshaber der Bodentruppen Oleg Saljukow sowie der stellvertretende Generalstabschef Alexei Kim.

Die neuen Ernennungen stehen im Zusammenhang mit einer "Ausweitung des Ausmaßes der zu lösenden Aufgaben" sowie der Notwendigkeit einer engeren Kooperation der einzelnen Armeeteile, erklärte die Behörde.

Surowikin war erst vergangenen Oktober eingesetzt worden. Er sprach damals über schwierige Entscheidungen, die getroffen werden würden. Kurz darauf wurde die Umgruppierung russischer Truppen am linken Ufer des Dnjepr in Cherson angekündigt. Ebenfalls unter Surowikin begannen massive Raketenangriffe auf die Energieinfrastrukturanlagen der Ukraine.

Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte Waleri Saluschny sagte vergangenen Herbst in einem Interview mit The Time, dass er in seinem Büro die Werke Gerassimows aufbewahre. "Ich habe alles gelesen, was er jemals geschrieben hat. Er ist einer der klügsten Menschen." Im Dezember gab Kiew zu, versucht zu haben, Gerassimow während eines seiner unangekündigten Besuche im Frühjahr 2022 zu töten. 

Der Postenwechsel erfolgt inmitten von Nachrichten über heftige Kämpfe um Soledar. Das russische Verteidigungsministerium teilte am Mittwoch mit, dass die Stadt von russischen Fallschirmjägern im Norden und Süden blockiert sei. Der Chef der Militärorganisation Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, behauptete, die Stadt sei befreit. Die Ukraine wies diese Behauptungen zurück und betonte, die Kämpfe würden weiter andauern. 

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