Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij benutze seinen "Daddy" ‒ den frisch gewählten Sprecher des US-Repräsentantenhauses Kevin McCarthy ‒ und die finanzielle Unterstützung westlicher Länder, um sich zu bereichern, so die TV-Moderatorin und Schauspielerin Melinda Lynn (Mindy) Robinson auf ihrem Twitter-Account.
Der ukrainische Staatschef hatte zuvor einen Beitrag auf seiner Twitter-Seite veröffentlicht, in dem er McCarthy zu dessen Wahl zum Sprecher des US-Kongresses gratulierte und die Hoffnung äußerte, dass die Unterstützung des Weißen Hauses für sein Land anhalten und zu einem "Sieg" für Kiew führen werde.
"Ja, ich bin sicher, du bist froh, dass dein kleiner Zucker-Daddy Erfolg hatte. Wir alle wissen, dass du mit unseren Steuergeldern Geldwäsche durch betrügerische Hilfs-Modelle wäschst. Wie lange wird es dauern, bis jeder merkt, dass du deinen Hintern mit der Verbreitung von Fake News aus der Ukraine absicherst?",
antwortete Robinson dem Politiker.
In einem weiteren Tweet antwortete sie einer anderen Twitternutzerin, die vermutete, Robinson wisse etwas, was sonst niemand weiß, und nach Daten verlangte:
"Die Daten? Unter welchem Stein leben Sie, dass Sie die Milliarden, die wir dorthin schicken und über die sie den Überblick verlieren, nicht gesehen haben? Recherchieren Sie selbst und erwarten Sie nicht, dass man Ihnen die Nachrichten vorliest."
Die 1980 geborene Robinson spielte seit 2011 Haupt- und Nebenrollen in über 80 Spielfilmen und über 20 TV-Serien. Sie gilt als Anhängerin von Donald Trump und ist seit dessen erfolgreicher Präsidentschaftskampagne 2016 politisch und journalistisch aktiv. Inzwischen hat sie die republikanische Partei nach eigenem Bekunden jedoch wieder verlassen.
McCarthy wurde am Samstagabend im 15. Wahlgang zum neuen Sprecher des Repräsentantenhauses gewählt. Zuvor war die Arbeit des Repräsentantenhauses vier Tage lang praktisch lahmgelegt, da der neue Kongress ohne einen gewählten Sprecher nicht den Amtseid ablegen und folglich nicht mit Gesetzgebungsverfahren beginnen konnte.
Der ukrainische Präsident beglückwünschte ihn am Sonnabend mit einem Tweet folgenden Inhalts:
"Glückwunsch an den @GOPLeader zu seiner Wahl zum Sprecher des Repräsentantenhauses. Die Unterstützung der USA in allen Bereichen war entscheidend für den Erfolg der Ukraine auf dem Schlachtfeld. Wir zählen auf Ihre fortgesetzte Unterstützung und weitere Hilfe aus den USA, um unserem gemeinsamen Sieg näher zu kommen."
In den Kommentaren zu Selenskijs Glückwunsch-Tweet überwiegen hämische Äußerungen, der ukrainische Präsident solle sich woanders nach Geld umsehen. Beispielsweise schrieb ein verifizierter Nutzer mit dem Pseudonym "Catturd":
"Wir sind nicht dein Sparschwein, geh woanders betteln!"
Die republikanische Aktivistin S.L. Stiles antwortete dem ukrainischen Staatsoberhaupt:
"KEINEN EINZIGEN PENNY MEHR. Suchen Sie sich ein anderes Land, das zahlt. Wir sind hier dank unserer erbärmlichen, korrupten, kriegstreiberischen Politiker fast bankrott."
TV-Host Kyle Hunter schrieb:
"Ukraine ent-finanzieren. Keine ENDLOSEN KRIEGE mehr!"
Einem Follower, der ihm widersprach und den Ukraine-Krieg mit dem Zweiten Weltkrieg gleichsetzte, antwortete Hunter:
"Wenn man den Einmarsch Russlands in die Ukraine mit dem Einmarsch Deutschlands in die osteuropäischen Länder vergleicht, vergleicht man Äpfel mit Asteroiden."
Schließlich empfahl der selbständige Journalist und Fox-News-Contributor Kyle Becker dem ukrainischen Staatschef noch, eigene Steuerzahler zu finden.
Andererseits gab es unter dem Tweet von Selenskij auch einige der üblichen Solidaritätsbekundungen und Durchhalteparolen.
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