Das Vereinigte Königreich hat ein Importverbot für russisches Flüssigerdgas (LNG) verhängt, das am 1. Januar 2023 in Kraft tritt. Dies bestätigte das Amt für Auswärtige Angelegenheiten am Sonntag auch in einem Beitrag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.
Das britische Außenministerium hatte bereits Ende Oktober angekündigt, die Lieferungen von russischem LNG zu stoppen. Die Maßnahme soll London helfen, seine Abhängigkeit von russischen Energielieferungen zu verringern.
Das Ministerium erklärte zudem, Großbritannien unterstütze "Länder auf der ganzen Welt dabei, ihre eigene Abhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen zu verringern". Dieser Schritt sei als Reaktion auf Moskaus Militäroperation in der Ukraine erfolgt und ziele darauf ab, die Einnahmen des Landes aus Energielieferungen zu beschneiden.
Im Jahr 2021 hatte das Vereinigte Königreich 3,12 Milliarden Kubikmeter russisches Gas importiert, was etwa vier Prozent des Gesamtverbrauchs des Landes ausgemacht hatte. Durchschnittlich verbraucht Großbritannien etwa 75 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr.
Im Juni hatte der damalige britische Wirtschafts- und Energieminister Kwasi Kwarteng erklärt, dass das Land nur sehr wenig Gas aus Russland erhalte, und hinzugefügt, dass selbst diese Importe im Vergleich zu 2021 um 75 Prozent zurückgegangen seien. London erklärte außerdem, dass es die Einfuhr russischen Öls und raffinierter Ölprodukte – wie Diesel – bis Ende 2022 einstellen werde. Die Ankündigung erfolgte Ende Februar, kurz nach Beginn des militärischen Konflikts zwischen Russland und der Ukraine.
Nach Angaben des britischen Statistikamtes war Russland, das inzwischen mit zahlreichen Wirtschaftssanktionen belegt ist, mit einem Anteil von 24 Prozent an der Gesamtversorgung Großbritanniens der größte Lieferant von raffiniertem Öl. Gleichzeitig belief sich der Anteil der Rohölimporte aus Russland im Jahr 2021 auf 5,9 Prozent.
Die von der Behörde erfassten Daten zeigten, dass die USA im Jahr 2022 bereits zur wichtigsten Versorgungsquelle für LNG in Großbritannien wurden. Für das Jahr 2023 plant London, russisches LNG unter anderem auch durch Lieferungen aus Katar und Aserbaidschan zu ersetzen.
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