Der Beschuss von Cherson, in dessen Folge mehrere Zivilisten ums Leben kamen, sei vom ukrainischen Militär durchgeführt worden, um Russland anschließend die Schuld dafür zuzuschieben, schrieb der kommissarische Gouverneur des Gebiets, Wladimir Saldo, auf seinem Telegram-Kanal. Dies sei eine "ekelhafte Provokation".
Seiner Ansicht nach deutet die Art der Zerstörung darauf hin, dass der Beschuss der Stadt durch eine "sogenannte umherziehende Mörsereinheit" aus dem Norden und Nordwesten von Cherson erfolgte. Er erklärte:
"Eine niederträchtige, verabscheuungswürdige Technik, auf die ukrainische Kämpfer oft zurückgreifen: Sie feuern ein paar Schüsse ab und fliehen feige vom Ort des Beschusses, oft in einem zivilen Auto, um die Spuren ihrer Verbrechen zu verwischen."
Die ukrainischen Behörden machten Russland für den Angriff verantwortlich. Außenminister Dmitri Kuleba twitterte:
"Während Familien in Europa, Nordamerika und anderswo festliche Abendessen vorbereiten, denken Sie an die Ukraine, die jetzt mit dem Bösen zu kämpfen hat. Wir brauchen Ihre aktive und kontinuierliche Unterstützung, um zu gewinnen."
Mindestens 16 Menschen wurden bei dem Beschuss getötet und 55 weitere verletzt, 18 davon schwer. Darunter ist auch ein sechsjähriges Kind, betonte der von Kiew ernannte Bürgermeister Jaroslaw Januschewitsch. Die ukrainische Verwaltung forderte die Einwohner von Cherson auf, Blut zu spenden, um den Verletzten zu helfen.
Der Blogger Jenot is Chersona (deutsch: Waschbär aus Cherson), der in Cherson geboren wurde und dort lebte, führte eigene Nachforschungen über den Beschuss durch. Auf seinem Telegram-Kanal liefert er Beweise dafür, dass das ukrainische Militär die Stadt unter fremder Flagge zynisch beschossen hat, wie es bei der Beschießung von Donezk häufig der Fall ist. Jenot is Chersona schrieb:
"Ich habe nur ein Foto des Anschlags mit einer Georeferenzierung gefunden. Der Krater auf dem Foto wurde bereits gesäubert, aber die Furchen der Schrapnelle auf dem Asphalt wurden noch nicht beseitigt. Es ist leicht zu erkennen, woher die Granate kam, nämlich aus dem Norden, wo russische Soldaten nicht sein können. Dort sind nur Schurken zu sehen. Das Leben der Menschen, die in Cherson leben, bedeutet ihnen nichts."
Cherson steht seit Mitte November nach dem Rückzug der russischen Truppen unter ukrainischer Kontrolle. Noch im selben Monat besuchte der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij die Stadt.
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