"Das erste Experiment war ein Erfolg", sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin der russischen Regierung, Wiktoria Abramtschenko, dem Fernsehsender NTV bezüglich des Verkaufs von russischem Getreide an die Türkei für Rubel. Ihr zufolge fand das Experiment im Herbst statt – einer der Verträge mit der Türkei wurde in Rubel abgerechnet. Noch sei dies jedoch "eher ein Experiment als eine Regel", betonte Abramtschenko. Sie erklärte auch, dass die Zentralbank Russlands mit allen befreundeten Staaten zusammenarbeitet, um den Abrechnungsmechanismus in den nationalen Währungen anzuwenden.
Sie wies auch darauf hin, dass Russland mit 150 Ländern, die alle freundschaftlich mit der Russischen Föderation verbunden seien, mit Lebensmitteln handele. "In diesem Jahr waren die wichtigsten Ziele Asien, die Türkei und Ägypten", so Abramtschenko. Es gebe in Asien einen erfolgreichen Handel mit Fleischwaren, merkte sie an und fügte hinzu: "Hauptsächlich verkaufen wir natürlich Getreide- und Pflanzenöle. Aber das Angebot wird ständig erweitert."
Trotz der Sanktionen und sonstiger Beschränkungen wurden in diesem Jahr 21 Millionen Tonnen russische Lebensmittel und 14,5 Millionen Tonnen einheimische Düngemittel ins Ausland geliefert, erklärte die stellvertretende Ministerpräsidentin gegenüber Reportern und hielt fest:
"Trotz der Sanktionen, die eigentlich ein logistischer Krieg gegen uns sind, trotz des Zahlungsverbots, das uns vom internationalen Bankensystem abschneidet, geht der Handel mit Nahrungsmitteln und Düngemitteln weiter. Es ist schwierig. Wir sind dabei, diese Schwierigkeiten zu meistern, und der Handel läuft."
Bereits Ende März, als die westlichen Sanktionen die Bezahlung von Getreidelieferungen Russlands erschwerten, bat der Verband der Getreideexporteure die Zentralbank um Erlaubnis, die Exporte in Rubel zu bezahlen. Der Verband ersuchte vor allem um Rubel-Liquidität für ausländische Banken, die Getreidekäufer bedienen, von denen die größten die Türkei, Ägypten, Iran und Saudi-Arabien sind.
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