Deutschland hat nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) vom April diesen Jahres rund 77 Millionen Dosen Corona-Impfstoff auf Lager. Von der genannten Menge wären wiederum 27,4 Millionen Dosen von dem Hersteller BioNTech. Im gleichen Monat ließ das BMG mitteilen, dass die Haltbarkeit für die BioNTech-Ampullen von sechs auf neun Monate verlängert werden kann. Einen Monat später wurde dann offiziell bestätigt, dass die Haltbarkeitsdauer des Wirkstoffs Comirnaty® seitens der EU sogar von neun auf insgesamt zwölf Monate verlängert wurde.
Im November bestätigten dann sowohl Regierungssprecher Steffen Hebestreit als auch ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Berlin, dass die Bundesregierung "mit China in Kontakt zur Frage des Einsatzes von BioNTech-Impfstoff" im Riesenreich stehen würde, so Informationen des ZDF. Bezugnehmend der damaligen Proteste chinesischer Bürger, hinsichtlich der rigiden staatlichen Corona-Politik, bezeichnete Hebestreit Impfungen als potentielle Variante eines "Kriseninstruments".
Nun teilte die Deutsche Presse-Agentur (DPA) am 21. Dezember mit, dass die chinesische Regierung die Bundesregierung "in einer sogenannten Verbalnote" darüber unterrichtet hätte, dass der Impfstoff von BioNTech ab sofort an deutsche Bürger in China verabreicht werden dürfte. Regierungssprecher Steffen Hebestreit gab dazu am Mittwoch in Berlin laut DPA zu Protokoll:
"Die Bundesregierung will in den nächsten Wochen Tausende deutsche Staatsbürger in China mit dem BioNTech-Impfstoff gegen Corona impfen lassen. Eine erste Lieferung werde bereits am Mittwoch in Peking erwartet."
Nach Angaben Hebestreits halten sich demnach 20.000 Deutsche in China auf. Eine allgemeine Zulassung für den BioNTech-Wirkstoff des deutschen Herstellers wird es damit weiterhin in China nicht geben. In einer Mitteilung des WDR aus dem Februar 2021 heißt es, dass aus einer Ampulle mit dem Comirnaty®-Wirkstoff sieben Dosen, also Einzelspritzen verimpft werden können. Dies bedeutet bei geschätzten 20.000 deutschen potentiellen Empfängern in China ein Bedarf von rund 2.857 Ampullen. Hinsichtlich möglicher Folgeimpfungen und existierenden Haltbarkeitsdaten kann daher sehr beruhigt, bei gleichzeitig stetig sinkender Impfnachfrage in Deutschland, für die kommende Monate hinsichtlich Nachlieferungen geplant werden.
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