An seinem Geburtstag hat das Oberhaupt der katholischen Kirche Papst Franziskus der spanischen Zeitung ABC ein Interview gegeben. Im Gespräch bezeichnete der Geistliche den Konflikt in der Ukraine als einen weltumspannenden Krieg, der in absehbarer Zeit nicht enden werde. Der Papst wörtlich:
"Ich sehe kein Ende des Konflikts in absehbarer Zeit, denn es handelt sich um einen globalen Krieg. Viele Hände rühren den Kriegstopf um."
Nach Ansicht des Pontifex breche ein Krieg aus, wenn ein Imperium seine Kraft zu verlieren beginne und wenn es Waffen zu gebrauchen, zu verkaufen und zu testen gebe. Der Papst betonte, dass der Vatikan alles in seiner Macht Stehende tue, um den Kampfhandlungen ein Ende zu setzen, aber die am Konflikt Beteiligten "hören nicht zu". "Was in der Ukraine geschieht, ist entsetzlich", hieß es.
Am Vortag hatte Papst Franziskus mitgeteilt, er wünsche sich "ein bisschen Frieden" als Weihnachtsgeschenk. Der Geistliche erinnerte daran, dass sich Feindseligkeiten nicht nur in der Ukraine, sondern auch in Myanmar, im Jemen und in Syrien entfalten.
Zuvor, am 14. Dezember, hatte der Papst dazu aufgerufen, "etwas weniger Geld für Weihnachten auszugeben" und die Feiertage bescheidener zu begehen, um die Spargelder "dem bedürftigen ukrainischen Volk" zukommen zu lassen.
Der Papst hat wiederholt versucht, zur Lösung des Ukraine-Konflikts beizutragen. Im Oktober appellierte er an den russischen Präsidenten Wladimir Putin, "diese Spirale von Gewalt und Tod zu stoppen, auch für sein eigenes Volk". Den ukrainischen Staatschef Wladimir Selenskij forderte der Pontifex auf, "für ernsthafte Friedensvorschläge offen zu sein". Der Vatikan bestätigte am 27. November seine Bereitschaft, Gespräche zwischen den Konfliktparteien zu organisieren.
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