Russischer Gesandter in Zentralafrikanischer Republik bei Attentat schwer verletzt

In der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik wurde ein Bombenanschlag auf ein hochrangiges Mitglied der russischen diplomatischen Vertretung verübt. Ärzte stufen die Verletzungen des Mannes als schwer ein. Die lokale Polizei spricht von einem Terroranschlag.

Der Leiter des "Russischen Hauses" in der Zentralafrikanischen Republik (kurz ZAR), Dmitri Syty, ist nach einem Bombenanschlag in der Hauptstadt Bangui ins Krankenhaus eingeliefert worden. Das Russische Haus stellt ein Netzwerk von Kulturzentren des russischen Außenministeriums dar. Über den Vorfall berichtete die russische Botschaft im afrikanischen Land wie folgt:

"Syty erhielt ein anonymes Postpaket mit einem Sprengstoff. Beim Öffnen ist das Paket explodiert."

Ferner präzisierte die russische diplomatische Vertretung, dass der Angriff vor dem Haus des Opfers stattgefunden habe. Der Gesundheitszustand von Syty sei schwer, er habe eine Quetschung erlitten und viel Blut verloren. Es bestehe aber keine Lebensgefahr, hieß es weiter.

Nach Angaben der Polizei der Zentralafrikanischen Republik sei der Vorfall als Terroranschlag zu werten. Syty habe zuvor zahlreiche Drohungen erhalten und sich deswegen bereits an die Behörden gewandt, so die Behörde.

Das Russische Haus in Bangui wurde im Februar 2022 eröffnet. Es handelt sich um eine Repräsentanz des russischen Außenministeriums im Bereich der internationalen Zusammenarbeit. In der Einrichtung werden die Bewohner der ZAR in die russische Kultur, Traditionen und Sprache einbezogen.

Seit 2013 leidet das Land unter Unruhen. Die russische Botschaft rät ihren Bürgern seit 2020 von Reisen in das Land, einschließlich der Hauptstadt, ab. Berichten zufolge soll Moskau die Regierung der Zentralafrikanischen Republik dabei unterstützt haben, sich die Dienste privater russischer Militärausbilder zu sichern.

Frankreich, die ehemalige Kolonialmacht, die bis in die 1960er Jahre über die Region herrschte, kritisiert den wachsenden Einfluss Russlands in Afrika. Im vergangenen Monat warf der französische Präsident Emmanuel Macron Moskau "räuberische" Ambitionen in Teilen des Kontinents vor, den Paris seit Langem als Gebiet von strategischem Interesse betrachtet.

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