Good riddance, Dollar ‒ Handelsstatistiken der Eurasischen Wirtschaftsunion besser ohne US-Währung

Die Entdollarisierung geht in Russland und auch bei seinen Partnern in der Eurasischen Wirtschaftsunion (EEU) schnell voran. Mehr als die Hälfte der Transaktionen zwischen den EEU-Mitgliedern im August 2022 wurde in russischen Rubeln abgewickelt.

Der US-Dollar könnte bald aus den Handelsstatistiken der Eurasischen Wirtschaftsunion (EEU) verschwinden, so der russische Außenminister Sergei Lawrow, da die Mitgliedsstaaten die Verwendung der Währung bei gegenseitigen Abrechnungen reduzieren.

Am 14. Dezember sprach der russische Außenminister Sergei Lawrow auf der internationalen parteiübergreifenden Konferenz "Die eurasische Wahl als Grundlage für die Stärkung der Souveränität". In seiner Rede betonte Lawrow die Bedeutung des Ausbaus der Zusammenarbeit mit Verbündeten und Partnern, vor allem in der EEU und der GUS (Gemeinschaft Unabhängiger Staaten), um deren wirtschaftliche und technologische Entwicklung zu gewährleisten und ihre Souveränität zu stärken.

Lawrow wies außerdem darauf hin, dass der Handel zwischen den Ländern der Union rasch zunehme und dass es höchste Zeit sei, die Statistiken in den von ihnen verwendeten Währungen zu berechnen.

Die Eurasische Wirtschaftsunion ist ein Zusammenschluss von Russland, Weißrussland, Armenien, Kasachstan und Kirgistan zu einem Binnenmarkt mit Zollunion. Zu Beginn des Jahres 2015 war sie aus der Eurasischen Wirtschaftsgemeinschaft hervorgegangen.

"Die EEU ist einer der sich am dynamischsten entwickelnden regionalen Zusammenschlüsse. Sie vereint fast 185 Millionen Verbraucher und ihr Gesamtbruttoeinkommen beträgt mehr als 2 Billionen US-Dollar. Obwohl es an der Zeit ist, die Statistiken in anderen Währungen zu berechnen, rechnen wir bisher aus Gewohnheit in Dollar", sagte Lawrow am Mittwoch auf einer Konferenz.

Russland hat die Verwendung des US-Dollars im Außenhandel reduziert. Moskau hatte auch einen Plan für die Entdollarisierung der heimischen Wirtschaft im Jahr 2018 verabschiedet. Nach den gegen Russland verhängten beispiellosen Sanktionen beschleunigte Moskau jedoch in diesem Jahr die Abkehr von den sogenannten "kompromittierten" Währungen. In diesem Jahr führte Moskau ein auf dem Rubel basierendes Zahlungssystem für Gasexporte ein und verstärkte die Verwendung von Landeswährungen im Außenhandel.

Offiziellen Angaben zufolge lag der Anteil der nationalen Währungen an den gegenseitigen Abrechnungen zwischen den EEU-Mitgliedern im August 2022 bei 74 Prozent, wobei mehr als die Hälfte der Transaktionen in russischen Rubeln abgewickelt wurde.

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