Im vergangenen Monat haben Investoren 91.363 Bitcoins im Wert von insgesamt fast 1,5 Milliarden US-Dollar von zentralisierten Kryptobörsen wie Binance, Kraken und Coinbase abgehoben, berichtete die Financial Times. Der rasche Zusammenbruch der Kryptobörse FTX habe die Investoren alarmiert und dazu veranlasst, ihre auf den Cyberbörsen platzierten Vermögenswerte abzuziehen. Laut Daten des führenden Anbieters von Marktdaten für digitale Assets, CryptoCompare, handelt es sich um den größten Cyberwährung-Abfluss seit dem Beginn der Bitcoin-Transaktionen. Der Kurs der digitalen Währung habe im November im Durchschnitt bei rund 16.400 US-Dollar gelegen. Unklar sei dabei, ob die Bitcoins verkauft oder in die privaten Wallets verlegt werden.
In der ersten Dezemberwoche sind laut CryptoCompare 4.545 Bitcoins von zentralisierten Börsen abgezogen worden, wobei es sich im gleichen Zeitraum des Vorjahres um einen Zufluss von 3.846 Bitcoins gehandelt habe. Die massiven Abflüsse würden davon zeugen, dass die Anleger skeptisch gegenüber Bitcoin seien, da die Branche der digitalen Vermögenswerte einer verstärkten Prüfung durch globale Aufsichtsbehörden ausgesetzt sei.
Bei der im Jahr 2019 von Sam Bankman-Fried (SBF) gegründeten Handelsplattform FTX handelt es sich um eine der ehemals größten Börsen für digitale Währungen. Die Plattform erreichte innerhalb ihrer kurzen Existenzzeit eine Bewertung von 32 Milliarden US-Dollar. Im November 2022 geriet FTX in finanzielle Turbulenzen und musste nach fragwürdigen Rettungsversuchen und der bis dato noch unaufgeklärten Verschiebung von Milliardensummen letztlich Insolvenz anmelden. Ab dem 1. Dezember 2022 soll nun ein Ausschuss im US-Senat aufklären, welche Rolle SBF, das ehemalige Wunderkind der Krypto-Finanzwelt ("der nächste Warren Buffett"), bei dem Zusammenbruch spielte.
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