In einem Interview mit der US-Zeitung Financial Times hat der Staatschef der Ukraine Wladimir Selenskij zum Ausdruck gebracht, dass er bereit sei, Optionen in Betracht zu ziehen, die eine Rückkehr der Krim auf nicht-militärischem Wege vorsehen. Er könne nachvollziehen, dass die derzeitige Situation um die Halbinsel verwirrend sei. Gleichzeitig unterstrich Selenskij:
"Wenn eine mögliche Lösung nicht vorsieht, dass alle russischen Militärangehörigen das Territorium der Krim verlassen, dann lohnt es sich nicht, dafür Zeit zu verschwenden."
Selenskij äußerte sich auch zu möglichen Verhandlungen mit Russland. Er behauptete, Moskau sei nicht bereit, den Verhandlungsprozess zur Beilegung des Konflikts zu beginnen, da man weiterhin Einrichtungen auf ukrainischem Gebiet angreife. Der ukrainische Politiker hob hervor:
"Wenn wir nicht alle unsere Gebiete zurückerobern, werden alle Verhandlungen diesen Konflikt nur auf Eis legen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Kämpfe wieder aufgenommen werden."
Kremlsprecher Dmitri Peskow kommentierte die Äußerungen Selenskijs mit den Worten, dass diese den Unwillen und die mangelnde Bereitschaft Kiews demonstrierten, Probleme mit nicht-militärischen Mitteln zu lösen. Peskow fügte hinzu, dass es sich um eine "Diskussion über die Enteignung des russischen Territoriums" handele, sodass Gespräche in dieser Richtung nicht in Frage kämen.
Im August verkündete Selenkij den Willen der Ukraine, die Krim "mit allen Mitteln zurückzubekommen, die sie für richtig hält". Krim-Oberhaupt Sergei Aksjonow erklärte daraufhin, die Halbinsel werde für immer Teil Russlands bleiben.
Nach einem Referendum im Frühjahr 2014 wurde die Krim wieder Teil Russlands, nachdem die Mehrheit der Krim-Bewohner für die Wiedervereinigung mit Russland gestimmt hatte. Die Ukraine und die meisten westlichen Länder erkennen das Ergebnis des Plebiszits nicht an, betrachten die Halbinsel als besetztes Gebiet der Ukraine und beschuldigen Moskau einer Annexion. Moskau betont wiederholt, dass die Krim-Frage beantwortet sei.
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