US-Diplomatin verharmlost Hinrichtung russischer Soldaten

Die Videos einer angeblichen Hinrichtung russischer Soldaten durch ukrainische Truppen sorgen für Empörung. Kiew bestreitet jegliche Schuld. Eine US-Diplomatin erklärte nun, dass die Vorwürfe gegen die Ukraine nicht mit den mutmaßlichen Verbrechen Russlands zu vergleichen seien.

Die Beauftragte für globale Strafjustiz im US-Außenministerium Beth Van Schaack hat am Montag im Gespräch mit Journalisten erklärt, dass die Videos, die eine angebliche Hinrichtung russischer Soldaten durch ukrainische Truppen zeigen, besorgniserregend seien. Ihr zufolge gelte das Kriegsvölkerrecht gleichermaßen für alle Kriegsparteien, sowohl für Angreifer als auch Verteidiger. Van Schaack betonte jedoch, die Vorwürfe gegen die Ukraine seien mit den mutmaßlichen Verbrechen Russlands nicht zu vergleichen.

"Wenn wir uns das schiere Ausmaß der Kriminalität der russischen Truppen ansehen, ist es enorm im Vergleich zu den Vorwürfen gegen die ukrainischen Truppen, die wir beobachtet haben."

Außerdem gehe die Ukraine der Politikerin zufolge mit Vorwürfen verantwortungsvoll um. Das Land bestätige grundsätzlich ihre mutmaßlichen Missbräuche, verurteile diese und verspreche, Untersuchungen durchzuführen. Russland seinerseits antworte stets mit Propaganda, Verleugnung und Falschinformationen.

Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij bestreitet die Schuld der ukrainischen Truppen an der angeblichen Hinrichtung der russischen Kriegsgefangenen. Zuvor hatte das Land auch seine mutmaßliche Beteiligung am Mord an der russischen Journalistin Darja Dugina dementiert. Die US-Nachrichtendienste schrieben den Anschlag jedoch Kiew zu.

Am vergangenen Dienstag ist eine ukrainische Rakete in Polen eingeschlagen, zwei Menschen kamen dabei ums Leben. Selenskij betonte immer wieder, es handele sich um eine russische Rakete. Für kurze Zeit stand die Welt vor einem Dritten Weltkrieg.

Die Videos, die die angebliche Hinrichtung russischer Soldaten durch ukrainische Truppen zeigen, sind in der vorigen Woche im Internet aufgetaucht. Am Sonntag bestätigte die US-amerikanische Zeitung New York Times die Echtheit der Videos. Russland versprach am Montag, alle Täter zur Verantwortung ziehen.

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