Lieferungen an Kiew haben Bestände des Pentagons erschöpft – Biden beschleunigt Waffenkäufe

Die USA haben der Ukraine bereits milliardenschwere Hilfe geleistet, was zum deutlichen Rückgang der Munitions- und Waffenvorräte des Pentagons geführt hat. Der oberste Beschaffungsbeauftragte der US-Armee erklärte, dass die Waffenkäufe den internen Ausgabenrichtwert bereits um 15 Prozent überstiegen.

Vor dem Hintergrund der Versprechen Washingtons, die Ukraine militärisch "so lange wie nötig" zu unterstützen, beschleunigte das Pentagon die Waffenkäufe und die Umsetzung von Verträgen, um eigene durch Lieferungen an die Ukraine erschöpfte Lagerbestände aufzufüllen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf den stellvertretenden US-Verteidigungsminister für Beschaffung, Logistik und Technologie, Douglas Bush.

Der beschleunigte Vertragsabschluss hänge von der "gleichzeitigen Ausführung von Prozessen ab, die zuvor konsistent durchgeführt wurden", erklärte Bush gegenüber Reportern. Außerdem habe Washington damit begonnen, besondere Befugnisse des Präsidenten zu nutzen, um Waffen ohne Zustimmung des Kongresses zu kaufen und die an die Ukraine gelieferten Waffen zu ersetzen.

Dies habe bereits zu Verträgen im Wert von 2,6 Milliarden US-Dollar geführt. Allein im vergangenen Monat unterzeichnete das Pentagon Vereinbarungen im Wert von einer Milliarde US-Dollar, hauptsächlich für Raketen und Munition. Einer dieser Kontrakte im Wert von 477 Millionen US-Dollar wurde mit der Lockheed Martin Corporation geschlossen, die auch Partner der Bundeswehr ist.

Bush mahnte, dass dieses Tempo bei der Auftragsvergabe den internen Richtwert des Pentagons für das Ausgabentempo um 15 Prozent übersteige.

Die Ukraine ist bei Waffenlieferungen stark von den Vereinigten Staaten abhängig, wobei Washington seit dem Beginn der Eskalation des Konflikts Waffen im Wert von rund 17,9 Milliarden Dollar verschickt habe, berichtete Reuters.

Mitte November hatte CNN veröffentlicht, dass einige Waffen- und Munitionsbestände der US-Armee aufgebraucht worden seien. In erster Linie handele es sich dabei um 155-Millimeter-Artilleriemunition sowie tragbare Stinger-Flugabwehrsysteme, HARM-Radarabwehrraketen, GMLRS-Boden-Boden-Raketen und tragbare Javelin-Panzerabwehrsysteme.

Die russische Seite hatte wiederholt die Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine scharf verurteilt. Der Kreml unterstrich, dass solche Unterstützung den Konflikt in der Ukraine nur verlängere, während Moskau seine Ziele nicht aufgeben werde.

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