IWF prognostiziert Verschärfung der weltweiten Wirtschaftskrise

Der Internationale Währungsfonds hat am Sonntag vor dem Beginn des G20-Gipfels eine aktualisierte Wirtschaftsprognose präsentiert. Demnach könnten die Energiekrise in Europa und der Konflikt in der Ukraine die Volkswirtschaften weltweit verstärkt beeinträchtigen.

Am Sonntag hat der Internationale Währungsfonds (IWF) erklärt, dass die Aussichten für die Weltwirtschaft noch düsterer seien als im vergangenen Monat prognostiziert. In ihrer Einschätzung verwies die Organisation auf eine stetige Verschlechterung der Einkaufsmanagerindexe der letzten Monate.

Laut IWF seien für die düsteren Aussichten die Verschärfung der Geldpolitik verantwortlich, die durch die anhaltend hohe Inflation, eine schwache Wachstumsdynamik in China sowie permanente Versorgungsausfälle und unsichere Lebensmittellieferungen infolge des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine notwendig geworden sei.

In einem Blog, der für das G20-Gipfeltreffen in Indonesien vorbereitet wurde, erklärte der IWF, dass laut den jüngsten Indikatoren die Aussichten insbesondere für Europa düsterer werden. Die jüngsten Einkaufsmanagerindexe, die die Aktivität im Produktions- und Dienstleistungssektor einordnen, signalisierten Schwäche in den meisten großen Volkswirtschaften der G20, wobei die Wirtschaftstätigkeit schrumpfe, während die Inflation weiterhin hoch bleibe. Dies trage laut dem IWF zu einer "Verflechtung der Risiken von Zinsertragsverlusten bei".

Falls die Energiekrise in Europa sich verschlimmere, könne dies das Wirtschaftswachstum stark beeinträchtigen und die Inflation in die Höhe treiben. Eine anhaltend hohe Inflation könne zu unerwartet starken Zinserhöhungen und einer weiteren Verschärfung der globalen Finanzbedingungen führen. Dies wiederum berge für anfällige Volkswirtschaften zunehmende Risiken einer Staatsschuldenkrise.

Der internationale Kreditgeber hatte im vergangenen Monat seine globale Wachstumsprognose für das Jahr 2023 auf 2,7 Prozent gegenüber einer vorherigen Prognose von 2,9 Prozent gesenkt.

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