Hochrangige indonesische Politiker einschließlich des Präsidenten Widodo würden westliche Kollegen unter Druck setzen, "Flexibilität zu zeigen und weniger Kritik an Russland wegen des Ukraine-Konflikts zu üben", berichtet die US-Zeitung Politico unter Verweis auf drei anonyme Diplomaten, die mit der Angelegenheit vertraut sind. Sonst würde man Gefahr laufen, dass es kein gemeinsames Kommuniqué geben werde.
Ein hochrangiger indonesischer Beamter habe gesagt, dass Präsident Widodo "es als seinen persönlichen Erfolg betrachten" werde, wenn eine Erklärung im Anschluss des G20-Treffens verabschiedet werden könne.
"Offensichtlich können wir bei der G20 nicht so hart sein wie im G7-Format, wenn ein offizielles Dokument die Zustimmung Russlands, Chinas und Saudi-Arabiens braucht."
Es sei kaum zu erwarten, dass Saudi-Arabien, Indien, Brasilien und China Russland in der Abschlusserklärung verurteilen würden. Vor allem Peking werde jegliche Kritik an Russland als unmöglich erachten, hieß es.
Eine Möglichkeit wäre, eine allgemeinere gemeinsame Erklärung abzugeben, in der die "Wahrung des Völkerrechts" gefordert werden würde.
Ein weiteres Problem für Widodo sei, dass es bei der Veranstaltung Kontroversen um ein Gruppenfoto geben könne. Es sei möglich, dass sich westliche Teilnehmer weigern würden, ein Gruppenfoto mit dem russischen Außenminister Sergei Lawrow zu machen, der sein Land beim G20 vertreten wird.
Im Oktober, bevor Moskau bekannt gab, dass Präsident Wladimir Putin nicht an dem Gipfel auf Bali teilnehmen wird, berichtete Politico, das Weiße Haus unternehme Schritte, um sicherzustellen, dass US-Präsident Biden nicht auf den russischen Staatschef treffen werde.
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