Algerien hat Mitgliedschaft bei den BRICS-Staaten beantragt

Über den algerischen Staatsfunk teilte eine Mitarbeiterin des Außenministeriums mit, dass Algerien ganz offiziell die Mitgliedschaft bei den BRICS-Staaten beantragt hat. Das Land habe alle dafür erforderlichen Maßnahmen umgesetzt.

Zum Block der aufstrebenden Volkswirtschaften, den BRICS-Staaten, gehören bisher Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Jetzt hat Algerien offiziell den Beitritt zur BRICS-Gruppe beantragt, berichtete gestern der Middle East Monitor.

Wie das Nachrichtenportal veröffentlichte, habe das Staatsradio eine Mitteilung von Leyla Zarruki vom algerischen Außenministerium bekannt gegeben, der zufolge das nordafrikanische Land einen Mitgliedsantrag zum Wirtschaftsblock eingereicht habe.

Laut Zarruki hat Algerien alle notwendigen Maßnahmen für die Mitgliedschaft getroffen. Details habe sie nicht bekannt gegeben. Bereits im Juli hatte der algerische Präsident Abdelmadjid Tebboun die Bereitschaft signalisiert, dem Block beizutreten. Er habe diesbezüglich gesagt, dass die BRICS "die Aufmerksamkeit von Algerien gewinnen".

"Der Beitritt zu dieser Gruppe wird Algerien, den Pionier des Blockfreiheitsprinzips, der Anziehungskraft der beiden Pole entziehen", habe Tebboun erklärt.

In der bisherigen Zusammensetzung existiert der Block seit 2010, als Südafrika der Gruppe beigetreten war. In Analogie zu den G7-Gipfeltreffen der sogenannten führenden Wirtschaftsländer finden seit 2009 auch jährliche Gipfeltreffen der BRICS-Mitglieder statt.  

Auf dem Gipfeltreffen 2014 in Brasilien gründeten die Regierungschefs der BRICS-Staaten eine eigene Entwicklungsbank und einen Miniwährungsfonds. In den BRICS-Ländern leben aktuell etwa 40 Prozent der Weltbevölkerung, die ungefähr ein Viertel des weltweiten Bruttoinlandsprodukts produzieren.

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