Medien: Sicherheitsberater der USA und Russlands in Kontakt zu Atomwaffen und Ukraine

US-Berater Sullivan steht in Kontakt mit seinem russischen Amtskollegen Uschakow und dem Sekretär des russischen Sicherheitsrates Patruschew. Ziel der Konsultationen sei nicht die Lösung der Situation in der Ukraine, sondern die Vermeidung einer Eskalation, heißt es.

Jake Sullivan, der Nationale Sicherheitsberater des US-Präsidenten, hatte in den vergangenen Monaten vertrauliche Kontakte mit dem russischen Präsidentenberater Juri Uschakow und dem Sekretär des russischen Sicherheitsrates Nikolai Patruschew über die Unannehmbarkeit des Einsatzes von Atomwaffen und die Eskalation des Konflikts in der Ukraine. Dies berichtet die Zeitung The Wall Street Journal (WSJ) unter Berufung auf US-amerikanische Beamte.

Den Quellen zufolge bestand der Zweck der Kontakte darin, das Risiko einer Eskalation zu minimieren und die Kommunikationskanäle aufrechtzuerhalten, und nicht darin, eine Lösung für die Situation in der Ukraine zu erörtern.

The Wall Street Journal gab nicht genau an, wann die Kontakte stattgefunden haben oder wie oft es zu Konsultationen gekommen ist. Der Kreml reagierte nicht auf die Anfrage der Zeitung. Adrienne Watson, die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates der USA, kommentierte die Kontakte Sullivans mit hochrangigen russischen Beamten mit den Worten: "Die Leute reden über viele Dinge." Weitere Kommentare lehnte sie ab.

Die Beziehungen zwischen Moskau und Washington haben sich seit dem Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine verschlechtert. Im Mai erklärte US-Außenminister Antony Blinken, das Land werde die Beziehungen zu Moskau wahrscheinlich nicht wiederherstellen.

Mitte Juni erklärte der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow, dass die Beziehungen Russlands zu den USA auf dem Nullpunkt angelangt seien und dass es keinen Dialog zwischen den beiden Staaten gebe.

Dennoch versicherte Sullivan am 25. September, dass die Kontakte zwischen den beiden Ländern auf privater Ebene fortgesetzt würden. Danach bestätigte der stellvertretende russische Außenminister Sergei Rjabkow, dass die Interaktion zwischen Russland und den Vereinigten Staaten auf verschiedenen Wegen fortgesetzt werde: Telefonkontakte, Notenaustausch, persönliche Briefe und Kontakte über Botschaften.

Anfang November erklärte der Sprecher des US-Außenministeriums Ned Price, dass während des G20-Gipfels in Indonesien keine Kontakte zwischen russischen und US-amerikanischen Vertretern zu erwarten seien.

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