Der ständige Vertreter Russlands bei den Vereinten Nationen, Wassili Nebensja, moderierte die Veranstaltung, an der die Autoren von "Journalisten unter Beschuss" und einer der vorgestellten Korrespondenten per Videolink teilnahmen und Fragen aus dem Publikum beantworteten.
"Der Westen hat einen regelrechten Informationskrieg gegen Moskau angezettelt und bombardiert seine eigenen Bürger mit Informationssalven, genauso wie die Ukraine die Zivilisten im Donbass mit vom Westen gelieferten Granaten und Raketen bombardiert hat",
erklärte Nebensja in seiner Eröffnungsrede und bezeichnete die westlichen Medien als Hauptlieferanten und zugleich Hauptabnehmer von Desinformationen über Russland.
Kriegsberichterstatter sind ein wichtiges Instrument der Transparenz in bewaffneten Konflikten. Sie bringen echte Nachrichten vom Schlachtfeld und durchdringen den Nebel des Krieges, sagte der Diplomat. Dennoch haben die USA und die NATO gegen einige von ihnen – Russen und unabhängige Journalisten aus dem Westen gleichermaßen – Sanktionen verhängt, weil sie ihre Arbeit machen.
Einer dieser Journalisten ist Jewgeni Poddubny vom Medienkonzern VGTRK, der zusammen mit den Autoren des Dokumentarfilms, Artjom Somow und Ruslan Gusarow, über Zoom an der Sitzung teilnahm. Poddubny stellte fest, dass die Ukraine ihn auf ihre berüchtigte "Mirotworez"-Mordliste gesetzt hat und dass westliche Sanktionen "diese barbarische Praxis des Kiewer Regimes" unterstützen.
Der Dokumentarfilm ist noch in Arbeit und soll bis Ende des Jahres erscheinen. Den bei der Vorpremiere Anwesenden wurde ein 20-minütiger Ausschnitt gezeigt, in dem mehrere Kriegsberichterstatter zu sehen sind.
Aufzeichnung der Vorpremiere (Originalton Russisch/Englisch)
Poddubny berichtete während der ukrainischen Septemberoffensive aus Kupjansk. Pawel Kukuschkin, der in einem internationalen Bataillon im Donbass eingesetzt war, filmte einen Soldaten, der einen Fuß verlor, als er auf eine Mine trat. Der aus dem Donbass stammende Georgi Medwedew dokumentierte den ukrainischen Beschuss von Zivilisten in Gorlowka. Murad Gasdijew von RT wurde in dem Ausschnitt gezeigt, wie er in Mariupol dem Beschuss durch Scharfschützen auswich und einen Angriff mit amerikanischen HIMARS-Raketen auf ein Hotel in Cherson überlebte, in dem Journalisten untergebracht waren.
In dem Beitrag war auch Semjon Pegow, Gründer des unabhängigen Projekts WarGonzo, zu sehen. Erwähnt wurde auch seine Verwundung Ende Oktober in der Nähe von Donezk. Pegow erholt sich noch immer und stand für die Veranstaltung nicht zur Verfügung, obwohl er als potenzieller Teilnehmer aufgeführt war.
Gusarow, einer der Autoren des Dokumentarfilms, erzählte eine Geschichte aus dem Konflikt in Südossetien im Jahr 2008, in der ein westlicher Sender ein Video russischer Korrespondenten "gestohlen" und dann so manipuliert hatte, dass Russland für den Beschuss verantwortlich gemacht wurde, den in Wahrheit Georgien ausgeführt hatte.
Russische Kriegskorrespondenten schreiben jetzt "den neuen Standard für Kriegsberichterstattung", sagte Poddubny. Viel Zeit und Geduld, sagte er, müssen er und seine Kollegen aufwenden, um die von Kiew verbreiteten und den westlichen Medien unkritisch wiedergegebenen Fake News zu entlarven.
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