Israel: Gattin eines Rabbiners bittet Frauen mit Make-up und Absätzen zur Wahlurne

Laut einem Zeitungsbericht soll die Gattin eines Rabbiners die Frauen des Landes bei den vergangenen Parlamentswahlen in Israel angewiesen haben, gestylt und geschminkt zur Wahlurne zu gehen. Als Folge würden ihrer Meinung nach mehr Männer in die Wahllokale gelockt.

Medienberichten zufolge hat die Gattin eines chassidischen Rabbiners andere Frauen aufgefordert, gut auszusehen, wenn sie am Dienstag zu den Parlamentswahlen in Israel gehen. Das Ziel sei es, mehr Männer in die Wahllokale zu locken und mehr Stimmen für die ultraorthodoxe politische Allianz Vereinigtes Thora-Judentum (VTJ) zu gewinnen, berichtet The Jerusalem Post.

Tirtza Melena soll die Frauen angewiesen habe, die Wählerquoten in ihren Gemeinden zu erhöhen, indem sie ihre Schabbatkleidung tragen, die formeller und teurer ist als jene Kleidung, die unter der Woche getragen wird. "Die Schabbat-Perücke muss getragen werden", sagte sie. "Tragen Sie Make-up auf und verstecken Sie Ihre Makel. Und tragen Sie vor allem Absätze. Kurz gesagt, wir müssen alles tun, um mehr Stimmen zu bekommen".

Wenn Frauen Schabbat-Kleidung zu den Wahlen tragen, würden sie "eine große Heiligung des Namens Gottes bewirken" und mehr Menschen davon überzeugen, sich ihnen anzuschließen. Ihre Aussagen verbreiteten sich rasch in den sozialen Netzwerken, an deren Echtheit gibt es jedoch Zweifel.

Ob die Styling-Tipps umgesetzt wurden, ist unklar. Die Allianz Vereinigtes Thora-Judentum schaffte es bei den Wahlen laut ersten Auszählungen nur auf Platz sechs. Klarer Gewinner ist demnach Benjamin Netanjahu. Die Likud-Partei des 73-Jährigen, gegen den ein Korruptionsverfahren läuft, wurde nach Angaben von Mittwoch stärkste politische Kraft mit 31 Parlamentssitzen. Die Zukunftspartei Jesch Atid des liberalen Ministerpräsidenten Jair Lapid lag mit 24 Sitzen an zweiter Stelle. Das Endergebnis wird bis Donnerstag erwartet.

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