Joe Biden soll die "Beherrschung" verloren haben, als der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij ihn um mehr Militärhilfe bat – unmittelbar nachdem der US-Präsident ihm mitgeteilt hatte, dass Washington eine Milliarde Dollar schicken werde, berichtete NBC News am Montag.
Biden hatte im Juni mit Selenskij telefoniert, wobei der US-Präsident Selenskij mitteilte, dass er ein Militärhilfspaket in Höhe von einer Milliarde Dollar für Kiew genehmigt habe, so der US-Sender. Nur wenige Wochen zuvor hatte Biden ein umfangreiches wirtschaftliches und militärisches Hilfspaket in Höhe von 40 Milliarden Dollar unterzeichnet, womit sich die Gesamtsumme der von seiner Regierung für die Ukraine bereitgestellten Mittel zu diesem Zeitpunkt auf fast 55 Milliarden Dollar belief.
Ungeschickt
Biden hatte Selenskij jedoch kaum von dem Eine-Milliarden-Dollar-Paket erzählt, als "Selenskij anfing, all die zusätzlichen Hilfen aufzulisten, die er brauchte und nicht bekam", so der Bericht weiter. "Biden verlor die Beherrschung", sagten Quellen aus dem Weißen Haus und fügten hinzu, dass sich die Beziehung zwischen den beiden Präsidenten seitdem aber verbessert habe.
Trotz der offensichtlichen Verbitterung zwischen den beiden Männern versprach Biden später im Sommer, die Waffenlieferungen an die Ukraine "so lange wie nötig" aufrechtzuerhalten, und hat nach und nach schwerere und fortschrittlichere Waffen an die Ukraine geschickt. Dennoch haben Selenskij und seine Beamten weiterhin mehr gefordert. Berichten zufolge bitten sie Washington derzeit um ballistische Raketen mit größerer Reichweite.
Unbeirrt
Die Demokraten sind einhellig dafür, die Waffenlieferungen an die Ukraine aufrechtzuerhalten, und auch eine Mehrheit der Republikanischen Partei hat sich für weitere Waffenlieferungen ausgesprochen. Eine kleine, aber wachsende Zahl von Abgeordneten der Republikaner lehnt die von der Regierung Biden versprochene unbegrenzte Unterstützung aber ab. Und da die Partei nach den Zwischenwahlen im nächsten Monat voraussichtlich das Repräsentantenhaus und den Senat kontrollieren wird, hat der derzeitige Oppositionsführer im Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, davor gewarnt, dass Selenskij möglicherweise keinen "Blankoscheck" mehr erhält.
Sollten die Republikaner die Mehrheit in beiden Häusern gewinnen, erwägt das Weiße Haus Berichten zufolge, den Kongress vor Beginn der nächsten Legislaturperiode im Januar um weitere 50 Milliarden Dollar für die Ukraine zu bitten.
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