Peskow: Getreideexporte ohne Russland sind gefährlich und ungerecht

Russland hat seine Teilnahme am Getreideabkommen ab dem 29. Oktober ausgesetzt. Kremlsprecher Peskow erklärte, Kiew habe das Abkommen beschädigt, die Transporte seien nicht mehr sicher. Russland strebe jetzt danach, die ärmsten afrikanischen Staaten mit Nahrungsmitteln zu versorgen.

Kremlsprecher Dmitri Peskow hat am Montag erklärt, das Getreideabkommen könne ohne Russland kaum funktionieren. Sicherheitsbedenken stünden in dieser Angelegenheit im Vordergrund.

"Wenn Russland sagt, dass die Sicherheit der Schifffahrt in den genannten Gebieten nicht garantiert werden kann, ist ein solches Abkommen kaum realisierbar. Und es gewinnt ein anderes Profil, ein riskanteres, gefährlicheres und nicht garantierbares."

Dem Kremlsprecher zufolge habe Kiew das Abkommen mit seinen eigenen Handlungen beschädigt und die "Atmosphäre des Vertrauens und einer garantierten Sicherheit" untergraben. Peskow betonte, Russland bleibe auf diplomatischem Wege mit der Türkei und der UNO in Kontakt.

Am Montag gab das russische Außenministerium bekannt, es werde den afrikanischen Staaten mit Getreidelieferungen helfen. Das sei aber eine schwierige Aufgabe, das Ministerium halte den Kontakt zu den Regierungen dieser Länder. Peskow betonte seinerseits zudem, Nahrungsmittel in diese Länder zu senden, sei eine komplexe und schwierige Frage. Dieses Thema müsse noch weiter ausgearbeitet werden. Gestern hatte das Gemeinsame Koordinationszentrum mitgeteilt, die Vertreter der Türkei, der Ukraine und der UNO hätten sich auf einen Fahrplan für den 31. Oktober für 14 Schiffe geeinigt.

Russland hat die Umsetzung der Abkommen wiederholt kritisiert. Anfang September erklärte der russische Präsident Wladimir Putin, dass im Rahmen des "Getreide-Deals" nur drei Prozent der Waren in die ärmsten Länder der Welt gehen würden. Ein internationales Abkommen über die Einrichtung eines Korridors für Getreideexporte aus ukrainischen Häfen war am 22. Juli in Istanbul von Russland, der Ukraine, der Türkei und der UNO unterzeichnet worden.

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