Der Fußball-Weltverband FIFA sollte die iranische Nationalmannschaft von der Weltmeisterschaft 2022 ausschließen, sagte Sergei Palkin, Generaldirektor des Fußballclubs Schachtjor Donezk. Er argumentierte:
"Der Iran hat dort keinen Platz. Während die iranische Führung mit Vergnügen die Spiele ihres Nationalteams bei der WM verfolgen wird, werden Ukrainer durch iranische Drohnen und iranische Raketen getötet".
Stattdessen sollte die Ukraine mitspielen dürfen. Das Land konnte sich nicht für die WM 2022 qualifizieren, nachdem sie im Sommer ein Playoff-Finale gegen Wales verloren hatte. Palkin behauptete, die ukrainische Nationalmannschaft habe jedoch "bewiesen, dass sie eine Teilnahme wert ist". Er vertritt die Ansicht, dass der Ersatz "historisch und sportlich gerechtfertigt" sei.
Weder die ukrainischen Fußballbehörden noch die FIFA kommentierten den Appell. Sollte die FIFA dem Vorschlag zustimmen, wäre der Schritt beispiellos.
Zuvor hatten ukrainische und US-Beamte behauptet, Russland habe unbemannte Luftfahrzeuge aus dem Iran erhalten, um sie in der Ukraine einzusetzen. Moskau und Teheran leugnen ein Rüstungsgeschäft. Kremlsprecher Dmitri Peskow bestand vergangene Woche darauf, dass alle von russischen Truppen verwendeten Waffen aus heimischen Beständen stammen.
Die Ukraine hat sich seit dem Jahr 2006, als sie das Viertelfinale erreichte, nicht mehr für eine Fußball-WM qualifiziert. In Katar wird Iran zum dritten Mal in Folge bei dem Turnier und insgesamt zum sechsten Mal dabei sein. Die Weltmeisterschaft in Katar beginnt am 20. November.
Auch eine iranische Frauenrechtsbewegung Open Stadiums hatte die FIFA kürzlich aufgefordert, das iranische Team von der WM auszuschließen, da Frauen die Teilnahme an lokalen Spielen eingeschränkt würde. "Warum sollte die FIFA dem iranischen Staat und seinen Vertretern eine weltweite Bühne geben?", heißt es in einem Brief, den die Organisation an den FIFA-Präsidenten Gianni Infantino persönlich gerichtet hatte.
Seit diesem Jahr dürfen iranische Frauen erstmals seit 1979 wieder Fußballspiele im eigenen Land besuchen, nachdem die FIFA ein Schreiben an die örtlichen Behörden geschickt und gefordert hatte, das Stadionverbot für Frauen aufzuheben.
Mehr zum Thema - Olympia ad absurdum: Asien-Winterspiele 2029 in Saudi-Arabien