Sportler aus Russland und Weißrussland dürfen weiterhin nicht an Wettbewerben des Internationalen Skiverbands (FIS) teilnehmen. Das entschied der FIS-Vorstand während einer Sitzung am Samstag in Sölden. Der Verband verantwortet die Sportarten Ski Alpin, Ski Nordisch sowie Freestyle- und Snowboard-Wettbewerbe. Bereits am 1. März hatte der Verband Russland und Weißrussland von der Weltcup-Saison ausgeschlossen. Die Verlängerung erfolgte "unter Berücksichtigung der Integrität der FIS-Wettkämpfe und der Sicherheit aller Teilnehmer".
Laut dem russischen Sportminister Oleg Matyzin wird sich die Lage im internationalen Sport aufgrund fehlender starker Konkurrenz aus Russland verschlechtern. In einer Mitteilung vom Sonntag heißt es:
"Die Entscheidung der FIS über die Verlängerung des Ausschlusses russischer Sportler von Wettkämpfen in der Saison 2022/23 nimmt den Sportliebhabern spannende Medaillenkämpfe und entzieht den Sportlern ernsthafte Konkurrenz."
Matyzin zufolge gehören russische Skifahrer zu den stärksten der Welt, ohne sie "verlieren alle internationalen Wettkämpfe ihre Relevanz, werden weniger interessant und aufregend".
Er versprach, alle Athleten weiterhin zu unterstützen und neue Turnierformate zu schaffen, um das Wettkampferlebnis zu bewahren. Er zeigte sich aber auch zuversichtlich, dass der Ausschluss russischer Sportler bald beendet werde.
Die FIS ist einer von mehreren Sportverbänden, der aufgrund des Konflikts in der Ukraine der Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gefolgt sind.
Jelena Wjalbe, die Leiterin des russischen Langlaufverbandes, deutete an, dass eine Rede von IOC-Präsident Thomas Bach bei der jüngsten Entscheidung der FIS eine Rolle gespielt haben könnte. Bach hatte vergangene Woche betont, es sei "nicht die Zeit", um die Verbote für russische Athleten wieder aufzuheben. "Vor einem Monat war ich bei einem Treffen des technischen Komitees der FIS und sprach mit Vertretern anderer Länder. Nicht alle waren für eine Verlängerung unserer Suspendierung", sagte Wjalbe zum russischen Sportportal Championat. "Aber nach der feurigen Rede von Thomas Bach in Seoul wurde klar, dass es keine Hoffnung gibt, niemand würde gegen eine höhere Organisation vorgehen. Mehr möchte ich zu diesem Thema nicht sagen."
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