Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hat nach einem Treffen mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman am Montag erklärt, dass Saudi-Arabien bereit sei, den BRICS-Staaten beizutreten.
Der südafrikanische Präsident, der seinen Staatsbesuch im Königreich abschloss, betonte, dass der Beitritt Saudi-Arabiens zu den BRICS eine "wichtige Veränderung in den Ländern, die den Block bilden", bedeuten würde. Ramaphosa erklärte:
"Die BRICS-Staaten werden sich im nächsten Jahr zu einem Gipfel unter dem Vorsitz Südafrikas treffen. Und die Angelegenheit wird geprüft werden."
Ohne die Namen der Länder zu nennen, erklärte Ramaphosa, dass sich mehrere weitere Staaten um einen Beitritt zu dem Block bemüht hätten, der 40 Prozent der Weltbevölkerung repräsentiert.
Im vergangenen Jahr hatten Argentinien und Iran einen Antrag auf Mitgliedschaft in den BRICS gestellt. Der nordafrikanische Staat Algerien bekundete ebenfalls Interesse an einer Mitgliedschaft.
Die Gespräche zwischen Saudi-Arabien und Südafrika fanden inmitten eines Streits zwischen Riad und Washington über die Entscheidung der OPEC statt, die Förderquoten um zwei Millionen Barrel pro Tag zu senken. US-Präsident Joe Biden drohte Saudi-Arabien letzte Woche mit nicht näher bezeichneten "Konsequenzen" und beschuldigte den langjährigen Verbündeten, sich in der Ukraine-Krise auf die Seite Russlands zu stellen. US-Gesetzgeber haben gefordert, die Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien zu beenden, etwa Waffenverkäufe zu stoppen oder die militärische Unterstützung einzustellen.
Der saudische Prinz Saud al-Shaalan reagierte am Samstag wütend und warnte westliche Staatsführer davor, das Königreich zu bedrohen. "Jeder, der die Existenz dieses Landes und dieses Königreichs in Frage stellt, [sollte wissen, dass] wir alle, Projekte des Dschihad und des Märtyrertums [sind]. Das ist meine Botschaft an jeden, der glaubt, er könne uns bedrohen." Verteidigungsminister Khalid bin Salman sagte, die saudische Führung sei "erstaunt" über die falschen Anschuldigungen der USA, Riad stehe auf der Seite Russlands gegen die Ukraine.
Berichten zufolge entwickeln Russland, China und andere BRICS-Mitglieder eine neue globale Reservewährung, die die Vorherrschaft des US-Dollars untergraben könnte. Die Aufnahme Saudi-Arabiens in den Block hätte potenziell weitreichende Auswirkungen, da die Stärke des Dollars zum Teil auf seinen Status als dominierende Währung auf den internationalen Ölmärkten zurückzuführen ist. Saudi-Arabien hat Berichten zufolge erwogen, Rohöl in chinesischen Yuan zu verkaufen.
Der Block wurde im Jahr 2006 gegründet, um die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten zu verbessern und gemeinsame Ansätze für die globalen wirtschaftlichen Herausforderungen zu entwickeln.
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