Von Uli Gellermann
Der Versuch, Teilnehmer der NATO-Kriegsunion zu werden, war der Anschlag der Ukraine auf die fragile Nachkriegsordnung in Mitteleuropa. Jetzt rappelt der ukrainische Zwerg an den historischen Gegebenheiten im Pazifischen Ozean: Das ukrainische Parlament hat eine Resolution verabschiedet, wonach die südlichen Kurilen-Inseln als "von Russland besetztes japanisches Territorium" eingestuft werden sollen. Pazifische Anrainerstaaten sind neben Russland und Japan auch China, Taiwan und Korea. Wer die in diesem Raum mühsam austarierte Nachkriegsordnung zerstören will, der steuert auf den Dritten Weltkrieg zu.
Japanische Kumpanei mit den Nazis
Die Kurilen sind im Ergebnis der japanischen Kumpanei mit den deutschen Nazis an Russland gefallen. Da Japan bis heute keinen Friedensvertrag mit Russland, dem Rechtsnachfolger jener Sowjetunion, die den deutschen und japanischen Faschismus besiegt hat, schließen wollte, bleiben die Kurilen russisches Eigentum. Dieser russische Besitz hinderte die USA bisher, die Inselkette als Sprungbrett in einem Krieg gegen Russland und China zu benutzen.
US-Krieg gegen China
Wer einen US-Krieg gegen China für ein Fantasieprodukt hält, der begreift nicht, dass der Besuch der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taiwan eine Vorkriegserklärung ist: Denn die VR China begreift die Insel Taiwan als Teil ihres Staatsgebietes, und vor allem sieht sie die Insel als faktischen US-Stützpunkt, auf dem US-Spezialkräfte heimlich taiwanesische Truppen ausbilden.
Unverschämte Forderung der Ukraine
Die unverschämte Forderung der Ukraine, die im pazifischen Raum weder strategische Interessen hat, noch Ansprüche stellen kann, weist auf den eigentlichen Urheber der ukrainischen Resolution hin: auf die USA. Jene imperiale Macht, die schon die Ukraine zur militärischen Bedrohung Russlands genutzt hat und jetzt ihre Handpuppe benutzt, um eine Völkerrechtsfrage aufzuwerfen, die dem russischen Staat eine Vorfeldbasis nehmen könnte.
Im Gefolge von Frau Pelosi
Im ideologischen Gefolge von Frau Pelosi hat die deutsche Außenministerin mit Blick auf Taiwan und China eine internationale Stinkbombe geworfen: "Wir akzeptieren nicht, wenn das internationale Recht gebrochen wird und ein größerer Nachbar völkerrechtswidrig seinen kleineren Nachbarn überfällt – und das gilt natürlich auch für China." Dass Stinkbomben schnell zu realen Bomben führen können, ist in der Ukraine zu beobachten.
Grüne Brandbombenwerfer
Mit der Einkreisung Russlands durch NATO-Stützpunkte hatte es begonnen, mit der US-Biowaffen-Produktion in der Ukraine wurde die Lage militärisch verschärft und die ukrainischen Atomdrohungen haben zu einem Krieg geführt, der jeden Tag näher an den Weltbrand führt. Dass ausgerechnet die deutschen Grünen zu den Brandbombenwerfern gehören, ist kein Zufall: Im Zusammenspiel mit einer verfaulten SPD haben sie in Jugoslawien den ersten Krieg in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst. Auch schon dieser Krieg war gegen Russlands Bewegungsmöglichkeiten gerichtet.
Präventiver Atomschlag gegen Russland
Die USA hatten nach dem Zerfall der Sowjetunion und des Ostblocks zeitweilig ihre Machtgelüste befriedigt. Aber nachdem mit Putins Russland wieder weltpolitisch zu rechnen ist, wollen sie unbedingt jene 90er Jahre wiederherstellen, in denen sie völlig freie Hand zur Durchsetzung ihrer imperialen Interessen hatten. Dazu gehört auch das tödliche Selenskij-Spiel mit einem "präventiven Atomschlag" gegen Russland.
Baerbock: Neue Weltordnung
Doch während Selenskij vielleicht medizinische Gründe für seine kranken Provokationen anführen kann, kann Frau Baerbock nur ihre dumme Eitelkeit und ihre pathologische US-Ergebenheit ins Feld führen, wenn sie jüngst in New York eine neue Weltordnung ausrief: "Den transatlantischen Moment nutzen: Unsere gemeinsame Verantwortung in einer neuen Welt". Diese "neue Welt" würde eine sein, die aus Blut und Tränen gemacht ist.
Deutschland – kein Friedensvertrag
Ähnlich wie Japan hat Deutschland den letzten Weltkrieg bisher nicht mit einem Friedensvertrag abgeschlossen. Russland müsste also nicht einmal einen Krieg erklären, wenn es sich gezwungen sähe, seine Sicherheitsinteressen militärisch zu verteidigen. Dass die Russen Angst haben, überfallen zu werden, liegt in ihrer historischen Erfahrung: Die deutschen Truppen sind während ihres "Russland-Feldzuges" tief in russisches Gebiet eingedrungen, bis die Deutschen nach langen blutigen Kämpfen zurückgeworfen werden konnten. Einen solchen Opferkrieg auf eigenem Territorium wird jeder verantwortungsvolle russische Politiker seinem Volk nicht erneut zumuten wollen.
Transatlantische Partnerschaft
Eine transatlantische "Partnerschaft in Führung", wie sie Baerbock in New York ausgerufen hat, muss schon wegen des dort deklamierten Führerprinzips misstrauisch machen: Die Russen hatten die Armee des Führers schon mal vor den Moskauer Haustüren. Und die Völker der Welt haben die amerikanischen Führungstruppen von Vietnam bis nach Libyen nur als marodierende Soldateska kennengelernt. Wer mit denen eine "neue Welt" errichten will, muss so irre sein wie Selenskij.
Uli Gellermann ist Filmemacher und Journalist. Seine Erfahrungen mit den öffentlich-rechtlichen Sendern grundieren seine Medienkritik. Er ist Herausgeber der Webseite RATIONALGALERIE.
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