Im Auftrag des Pentagon: mRNA-Impfstoffe mit einer rasch auswechselbaren Genetik

Ende August wurde die nächste Etappe des ab 2013 vom Pentagon beauftragten und finanzierten militärisch-zivilen Forschungsprojektes öffentlich sichtbar. Mit Zuweisungen in Milliardenhöhe hatte das Pentagon seitdem die Pharmaindustrie beauftragt, langfristig genetische Medikamente und Impfstoffe zu entwickeln, die ohne vorherige Testreihen am Menschen schnell veränderbar und neu einsetzbar sind. Teil 2

Teil 1 finden Sie hier.

Von Manuela Guter

Am 1. Juni kündigte US-Präsident Joe Biden weitere 3,2 Milliarden für den Kauf von neuen Impfstoffen an. Nach Presseberichten hat daraufhin die US-Kontrollbehörde für Lebens- und Arzneimittel (FDA) die Hersteller "angewiesen", an die Genetik von Omikron-Viren angepasste Vakzine zu produzieren. Allerdings soll Pfizer bereits seit Januar dieses Jahres daran gearbeitet haben (Nature).

Austauschbare Genetik

Theoretisch soll die neue Generation von mRNA-Impfstoffen den Beweis erbringen, dass man die in den Nanopartikeln enthaltene Genetik nach Bedarf rasch und flexibel erweitern, austauschen oder umprogrammieren kann. Diese "geringfügigen Änderungen" würden den Impfstoff nicht wesentlich verändern. Langwierige Untersuchungen am Menschen wie bisher sollen mit dieser Technik überflüssig werden.

"Das Einzige, was sich von einem potenziellen mRNA-Medikament zum anderen ändert, ist die kodierende Region – der eigentliche genetische Code, der Ribosomen anweist, Proteine herzustellen ..." , heißt es in einer Studie aus dem Jahr 2020 in den USA über die Patente der Genetik-Firma Moderna.

Die zu Beginn der Pandemie einmalig durchgeführten Test- und Prüfungsverfahren für eine vorläufige Notgenehmigung der mRNA-Impfstoffe dienen nun als Datengrundlage für alle weiteren mRNA-Vakzine. Die damals kritisierten Mängel, die in der Notsituation jedoch toleriert wurden, seien laut EMA heute nicht mehr entscheidend. Nach der massenhaften Anwendung der Impfstoffe und den daraus resultierenden Erkenntnissen seien sie kein Hindernis mehr. Die wirklichen Daten der in den USA und Europa registrierten (und versteckten) schweren Impfschäden und Impf-Todesfolgen werden dabei nicht berücksichtigt.

Wie im ersten Teil der Recherche belegt ist, dreht sich das militärische Interesse des Pentagon um diese Art von Anwendung der Impftechnologie, da sie den kurzfristigen Schutz des eigenen Militärs und der Bevölkerung im Rahmen einer biologischen Kriegsführung mit rasch wechselnden Keimen ermöglichen könnte.

Die zwei Etappen des dualen Forschungsprojektes

In der ersten Etappe seit Beginn der Massenimpfungen 2021 ging es darum herauszufinden, wie stark und wie lange mRNA-Impfstoffe bei gleichbleibendem genetischen Material eine Immunisierung des Menschen trotz veränderter Viren erreichen. Das führte als Ergebnis zu den Booster-Impfungen. (In den EMA-Notgenehmigungen von 2020 wurden sie nicht erwähnt).

In der zweiten Etappe geht es nun darum, zum eigentlichen Ziel des dualen Forschungsprojektes vorzustoßen. Im Fokus steht das Austauschen des genetischen Teils des Impfstoffes oder das Hinzufügen neuer Genstränge, um den Stoff an die jeweiligen mutierten Genabschnitte des Spike-Proteins von neuen Virusvarianten – nun Omikron – anzupassen. Die neuen Vakzine seien als Booster-Impfungen gedacht.

EMA und FDA genehmigen die angepassten Booster-Spritzen

Nachdem US-Präsident Biden am 1. Juni den Startschuss für die nächste Etappe gab, war innerhalb von zwei Monaten alles fertig. Am 31. August genehmigte die FDA einen ersten Impfstoff von Pfizer mit neuen, an die Omikron-Variante AE.1 angepassten Gensträngen.

Am 16. September empfahl die EMA die endgültige Zulassung der Impfstoffe von Moderna und BioNTech/Pfizer sowie ihrer "angepassten" Booster-Stoffe. Zitat:  

"Diese Empfehlung gilt (auch) für alle bestehenden und kommenden angepassten Comirnaty- und Spikevax-Impfstoffe, einschließlich der kürzlich zugelassenen angepassten Comirnaty Original/Omikron BA.1, Comirnaty Original/Omikron BA.4/5 und Spikevax bivalent Original/Omikron BA.1.”

Was ist an der zweiten Generation neu? Das erste angepasste Vakzin von BioNTech/Pfizer namens Comirnaty/AE.1 erweitert den bisherigen Gen-Anteil des Comirnaty durch den von Omikron-AE.1, ähnlich wie bei dem Booster für Spikevax. Der zweite Stoff enthält zur Hälfte das bisherige Material von Comirnaty und zur Hälfte die Spike-Proteine der im Frühjahr und Sommer dominanten Omikron-Varianten BA.1, BA.4 und BA.5 zusammen.

Im Schnellverfahren und mit "ähnlichen" Humandaten

Die Experten beider Behörden prüften und autorisierten alles in Windeseile, obwohl keine pandemische Notlage mehr bestand. Sie akzeptierten den fast vollständigen Mangel an medizinischen Humandaten der neuen Booster-Stoffe und nahmen dafür acht Mäuse-Tests entgegen. Einige (unbekannte) Daten des neuen Comirnaty-Boosters AE.1 kamen hinzu. US-Wissenschaftler warnen hinsichtlich der FDA-Genehmigung davor, Erkenntnisse aus Tierversuchen direkt auf Menschen zu übertragen. Immerhin hatte BioNTech/Pfizer ein halbes Jahr Zeit, um zumindest kleinere Human-Testreihen durchzuführen.

Der Datenmangel und die Eile haben eine Erklärung: In dieser Etappe gelten neue Studien als überflüssig. Eine schnelle Bearbeitung der Genehmigungsverfahren ist wichtiger. Das militär-medizinische Konzept des Pentagon hat sich offenbar auch bei der FDA und der EMA durchgesetzt. Zur Erinnerung: Es geht bei dieser Technologie darum,   

"Reaktionszeiten auf Bedrohungen durch Pandemien oder Bioterrorismus zu verkürzen".  

Vereinbarung DARPA-Moderna W911NF-13-1-0417 vom 2.10.2013

Das Ende der Pandemie in Sicht

Die Schnell-Prüfungen finden im Rahmen einer sich entspannenden Gesundheitslage statt. Die Pandemiedaten gehen bereits seit Anfang des Jahres drastisch zurück. Omikron AE.1 dominiert und verbreitet großflächig eine natürliche Immunität mit nur leichten Symptomen.

Am 15. September erklärt WHO-Chef Tedros Adhanom, das Ende der Pandemie sei in Sicht. Auch US-Präsident Biden bestätigt am folgenden Tag diese Einschätzung. Bereits Wochen zuvor waren Corona-Maßnahmen in vielen Ländern beendet worden. Es besteht keine Notsituation mehr, die übereilte Verfahren bei den Impfstoffgenehmigungen gerechtfertigt hätte. 

Die in Deutschland von Minister Lauterbach veröffentlichten Daten über schwere Omikron-Fälle und Sterblichkeitsraten gelten nachweislich als manipulativ berechnet.

Die neue Argumentationslinie für die neue Etappe

Hersteller und Kontrollbehörden geben ziemlich offen zu, dass es in Bezug auf die zweite Vakzine-Generation mit veränderter Genetik keine relevanten Humandaten gibt – weder in Bezug auf die Wirksamkeit noch in Bezug auf die Nebenwirkungen. Erste öffentliche Stellungnahmen sollen uns an die Idee gewöhnen, dass die genetischen Veränderungen in den mRNA-Impfstoffen keine neuen Testreihen benötigen.

Ein Vehikel für dieses Argument ist der Verweis auf die Grippe-Impfstoffe. Ein früherer Chef-Begutachter von Impfstoffen bei der FDA, Dr. Jesse Goodman, rechtfertigt den Mangel an Daten damit,

"… dass auch die jährlichen Grippe-Impfungen mit angepasster Genetik ohne vorherige neue Versuchsreihen an Menschen stattfinden".

Unfairer Vergleich

Dagegen kritisiert Dr. Paul Offit, ein Impfstoffexperte am Children's Hospital of Philadelphia, dieser Vergleich sei nicht fair.

"Die Grippeimpfungen basieren auf jahrzehntelanger Erfahrung mit viralen Stammveränderungen, bei denen sich die Grippeimpfstoffe im Allgemeinen gleich verhielten."

Die Grippe-Impfstoffe funktionieren nicht mit der mRNA-Nanotechnik, sondern nach der Methode der "Totimpfstoffe". Sie bewirken eine langfristige Immunisierung. Die jährliche Erneuerung ist nicht durch ein Absinken der Immunwerte bedingt, sondern allein durch neu auftretende Mutationen der Grippeviren. 

Humanbiologie versus militärisches Kalkül

In der zweiten Etappe des Projekts kommen die Schwächen einer mechanisch strukturierten Militärtheorie (Impfschutz gegen biologische Waffen) gegenüber der dynamischen Humanbiologie unübersehbar zum Vorschein. Die Qualitätsmängel der mRNA-Impfstoffe sind nicht mehr zu übersehen – oder zu vertuschen.

Erste Studienergebnisse der Omikron-Booster dämpfen die Erwartungen. Die überwiegend mit Tiermodellen erreichten Werte zeigen, dass die neuen, an Omikron angepassten Booster-Stoffe in jeder Hinsicht nur geringfügige Verbesserungen erzielen. Die Empfänger haben im Durchschnitt 1,5-mal höhere Antikörperwerte als diejenigen, die den vorherigen Booster mit Comirnaty erhielten. Bei Mäusen und Primaten rufen sie etwas stärkere Reaktionen hervor als beim Menschen. Erstaunlicherweise enden die Testdaten nach 30 Tagen – am bekannten Höhepunkt der Antikörper. Der starke Abfall in den folgenden Wochen wird ausgeblendet, obwohl die Wirkungsstabilität entscheidend sein sollte. Darüber berichten mehrere Studien in Nature (01.09.22) und in Jamanetwork.

Einige Wissenschaftler kritisieren, dass die FDA und die EMA solche mageren Ergebnisse vor einer Genehmigung hätten berücksichtigen müssen. Der Mediziner Dr. Paul Offit sagt, die Menschen würden mit den häufigen Boostern in die Irre geführt. "Wenn der Unterschied so gering ist, warum werden diese Impfdosen verteilt?"

Hat Joe Biden 3,2 Milliarden in den Sand gesetzt? Und die Milliardeninvestitionen des Pentagon in den vergangenen zehn Jahren? Die mRNA-Impfstoffe beweisen einen entscheidenden Mangel (abgesehen von den massive Nebenwirkungen). Das ist ihre kurze Dauer des Immunschutzes. Man kann Menschen nicht alle vier Monate impfen.

Mehr zum Thema - Studie: mRNA aus Corona-Impfstoffen zeitweise in Muttermilch nachweisbar