Medienbericht: Lotsendienste werden vom achten Sanktionspaket gegen Russland ausgenommen

Einem Medienbericht zufolge sollen Lotsendienste für den Transport russischen Erdöls auf dem Seeweg aus Sicherheitsgründen erlaubt sein. Diese sind dringend notwendig, um Tanker durch die oft gefährlichen Gewässer zu leiten.

Die Europäische Union hat vorgeschlagen, sogenannte Lotsendienste von den Sanktionen zu befreien. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Sonntag. Nach Angaben der Agentur wurde die Ausnahme vorgeschlagen, um die Sicherheit im Seeverkehr zu erhöhen. Außerdem wird dies Schiffseignern ermöglichen, spezialisierte Lotsen einzustellen, die Schiffe durch enge Engpässe leiten können.

Im Rahmen der derzeitigen EU-Sanktionen, die ab Dezember in Kraft treten, sollen Lotsendienste sowie technische Hilfe für den Erdöltransport verboten werden. Am meisten werden dänische Belte und Sunde betroffen sein, die für Rohöl- und Treibstofflieferungen aus den russischen Ostseehäfen unvermeidlich sind. Dieses Verbot ist Teil des achten Sanktionspakets der Europäischen Kommission, das letzte Woche vorgestellt wurde. Der neueste Entwurf der restriktiven Maßnahmen wird am Montag von den EU-Botschaftern in Brüssel erörtert.

Die dänischen Schifffahrtsbehörden empfehlen aufgrund der Sicherheits- und Umweltrisiken dringend Lotsendienste, damit Tanker durch die oft gefährlichen Gewässer geleitet werden können. Nach Angaben von Bloomberg wurden in den letzten zwei Jahren fast zwei Milliarden Barrel Erdöl durch diese Meerengen transportiert, um die Weltmärkte zu erreichen.

Im Juni kündigte die EU ein Verbot von Dienstleistungen und Versicherungen für russische Öltransporte in alle Welt sowie ein Embargo für die meisten Einfuhren auf dem Seeweg in die EU an. Die Maßnahmen sollen im Dezember für Rohöl und nächstes Jahr für Kraftstoffe in Kraft treten. Die meisten Pipeline-Lieferungen sind von dem Embargo ausgenommen.

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