In der Hauptstadt von Burkina Faso, Ouagadougou, haben Demonstranten die französische Botschaft angegriffen. Im Internet verbreitete Bilder zeigen, dass die Botschaftsgebäude in Flammen standen. Ebenfalls zu sehen ist eine große Zahl aufgebrachter Demonstranten.
Vorausgegangen war dem ein Militärputsch. Das Militär enthob nur acht Monate nach dem letzten Staatsstreich erneut den Präsidenten, Oberstleutnant Paul-Henri Sandaogo Damiba, seines Amtes. In einer Ansprache im staatlichen Fernsehen RTB wurde der Hauptmann der burkinischen Streitkräfte, Ibrahim Traoré, zum Staatsoberhaupt erklärt. Die Grenzen wurden geschlossen, es wurde zudem eine Ausgangssperre verhängt.
Die Wut der Demonstranten gegen Frankreich ist auf das Gerücht zurückzuführen, der bisherige Präsident Denimba befände sich unter dem Schutz Frankreichs, der ehemaligen Kolonialmacht des Landes. Die neue Militärregierung fürchtet zudem einen von Frankreich unterstützten Gegenschlag.
Frankreich stritt die Vorwürfe ab, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtete. Denimba würde sich weder in der französischen Botschaft noch auf einem französischen Militärstützpunkt aufhalten. Frankreich wies jegliche Beteiligung an den Ereignissen im westafrikanischen Land zurück.
In den sozialen Medien kursieren Bilder, auf denen Demonstranten mit russischen Fahnen zu sehen sind. Im Nachbarland Mali hatte sich Frankreich aus der dortigen UN-Friedensmission komplett zurückgezogen. Deutschland ist in Mali aufgrund anhaltender Mutmaßungen, Mali suche die militärische Kooperation mit Russland, weiter aktiv. Russland und China gelten vielen afrikanischen Ländern inzwischen als interessantere Bündnispartner als Länder des Westens, unter anderem, weil keine, das Verhältnis belastende kolonialistische Vergangenheit besteht.
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(rt/dpa)