"Verheerung, Ruinen, Millionen zerstörter Menschenleben" – Putin zur Hegemonie des Westens

Am Freitag hat im Kreml eine große Zeremonie zum Beitritt der befreiten Territorien zur Russischen Föderation stattgefunden. Dabei sprach der russische Präsident unter anderem darüber, wie die "Hegemonie des Westens" Verheerung und Millionen zerstörter Menschenleben hinterlasse.

Am Freitag haben die vier Oberhäupter der Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie der Gebiete Saporoschje und Cherson die Verträge über den Beitritt zu Russland im Moskauer Kreml unterzeichnet. Putin nannte diese Eingliederung "eine große Befreiungsmission" und "Willensbekundung des Volkes".

Putin warnte das Kiewer Regime und "seine Herren im Westen", dass Russland sein Territorium mit allen möglichen Mitteln verteidigen werde, und forderte sie auf, die Feindseligkeiten einzustellen und zu Verhandlungen zurückzukehren.

Laut Putin habe der Westen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahre 1991 entschieden, dass sich alle Menschen auf der Welt für immer mit seinem Diktat abfinden müssten. Danach habe der Westen einen "Zusammenbruch" der Russischen Föderation erwartet. Doch Russland habe widerstanden und wiederbelebt sowie gestärkt seinen rechtmäßigen Platz auf der Weltbühne zurückerlangt. Putin warf dem Westen vor, ständig zu versuchen, "Russland zu schwächen und zu spalten". Dazu sagte er:

"Es beunruhigt sie einfach sehr, dass es ein so großes, riesiges Land in der Welt gibt, mit seinem Territorium, seinen Naturschätzen und einem Volk, das nicht nach jemandes Pfeife tanzen kann und will."

Außerdem schwäche der Westen alle unabhängigen Staaten und Kulturen und untergrabe ihre traditionellen Werte. Alle Staaten, die in der Lage seien, der westlichen Hegemonie zu widerstehen, würden automatisch "als Feinde eingestuft". Putin erläuterte:

"Es ist für sie von entscheidender Bedeutung, dass alle Länder ihre Souveränität zugunsten der Vereinigten Staaten aufgeben."

Auf solche Weise versuche der Westen, ein neokoloniales System aufrechtzuerhalten, das es ihm erlaubt, durch die Macht des US-Dollars sowie das technologische Diktat "die ganze Welt auszuplündern". Einige der herrschenden Eliten seien damit einverstanden, vom Westen kontrolliert zu werden. Zudem sagte Putin, was mit denen geschieht, die dem Westen nicht gehorchen:

"Sie zerstören ganze Staaten und hinterlassen humanitäre Katastrophen, Verheerung, Ruinen, Millionen zerstörter Menschenleben, terroristische Enklaven, soziale Katastrophengebiete, Protektorate, Kolonien und Halbkolonien. Es ist ihnen egal, solange sie ihren eigenen Nutzen daraus ziehen."

Die wahren Gründe für den hybriden Krieg, den der "kollektive Westen" jetzt gegen Russland führe, liegen in der "Gier" und dem "Wunsch, seine uneingeschränkte Macht zu erhalten".

Putin zufolge ist der Westen immer mit seinen Verbrechen davongekommen. In diesem Zusammenhang erwähnte der russische Staatschef den weltweiten Sklavenhandel, den Völkermord an Indianerstämmen in Amerika, die Ausplünderung Indiens und Afrikas sowie die Kriege Englands und Frankreichs gegen China, die China gezwungen hätten, seine Häfen für den Opiumhandel zu öffnen. Putin fügte hinzu:

"Sie haben ganze Völker drogensüchtig gemacht, ganze ethnische Gruppen wegen Land und Ressourcen ausgerottet."

Er erwähnte auch, dass die USA das einzige Land der Welt seien, das zweimal Atomwaffen eingesetzt habe. Außerdem sollen die USA mit ihren barbarischen Bombenangriffen, dem Einsatz von Napalm und chemischen Waffen eine schreckliche Spur der Verwüstung in Korea und Vietnam hinterlassen haben. In diesem Zusammenhang warf der russische Präsident dem Westen Heuchelei vor:

"Die westlichen Länder wiederholen seit Jahrhunderten, dass sie anderen Nationen Freiheit und Demokratie bringen. Alles ist genau das Gegenteil: statt Demokratie - Unterdrückung und Ausbeutung; statt Freiheit - Versklavung und Gewalt."

Der russische Staatschef beschuldigte den Westen unter anderem der Entwicklung biologischer Waffen, der Durchführung von Experimenten an Menschen, auch in der Ukraine, und der Kriege, welche die heutigen großen Migrationsströme ausgelöst hätten. Dabei sollen Tausende von Menschen sterben, um beispielsweise nach Europa zu gelangen.

Europa schaffe seine eigene Deindustrialisierung, indem es Washingtons Forderung nach neuen Sanktionen gegen Russland zustimme. Dabei unterwerfe Europa sich noch stärker dem Einfluss Washingtons. Dabei beschuldigte er die Angelsachsen, die Nord-Stream-Pipelines zu sabotieren, um die gesamteuropäische Energieinfrastruktur zu zerstören.

Putin sagte, er sei stolz darauf, dass Russland im 20. Jahrhundert die antikoloniale Bewegung angeführt habe. Dies habe vielen Völkern der Welt ermöglicht, sich zu entwickeln, Armut und Ungleichheit zu verringern, Hunger und Krankheiten zu besiegen. Putin resümierte seine Rede:

"Liebe Freunde, heute kämpfen wir für einen gerechten und freien Weg, vor allem für uns selbst, für Russland, damit Diktatur und Despotismus für immer in der Vergangenheit bleiben."

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