Selenskijs Stabschef droht mobilgemachten Russen mit dem Tod

Andrei Jermak, der Stabschef des ukrainischen Präsidenten, droht mobilgemachten russischen Soldaten. Mobilisierte Reservisten, die sich dem ukrainischen Militär nicht ergeben, müssten mit dem Tod rechnen, so der ukrainische Politiker

Der Stabschef des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij hat die russischen Truppen aufgefordert, sich zu ergeben, wenn sie eine Chance haben möchten, am Leben zu bleiben. Andernfalls würden sie getötet. Andrei Jermak richtete diese Drohung am 27. September an Reservisten, die im Rahmen der in der vergangenen Woche in Russland angekündigten Teilmobilmachung zum Militärdienst eingezogen werden. Auf Twitter schrieb er:

"Mobilisierte Russen, die sich ergeben, werden eine Chance haben, am Leben zu bleiben. Der Rest von ihnen nicht."

Weitere hochrangige ukrainische Beamte äußerten sich ähnlich, nachdem der russische Präsident Wladimir Putin am vergangenen Mittwoch eine Teilmobilmachung angekündigt hatte. Selenskij forderte mobilgemachte russische Bürger auf, "zu protestieren, zu kämpfen, zu fliehen oder sich zu ergeben". Der ukrainische Staatschef betonte, dies seien die Optionen für sie, "um zu überleben".

Russlands Verteidigungsminister Sergei Schoigu teilte am 21. September mit, dass im Rahmen der Teilmobilmachung rund 300.000 Reservisten eingezogen werden. Er präzisierte, die zusätzlichen Truppen seien erforderlich, um die bereits befreite Gebiete und die 1.000 km lange Kontaktlinie mit den ukrainischen Streitkräften zu kontrollieren.

Am 24. September unterzeichnete der russische Oberbefehlshaber Wladimir Putin ein Gesetz zur Änderung des russischen Strafgesetzbuches, das nun eine Freiheitsstrafe von bis zu 10 Jahren für die "freiwillige Ergebung" vorsieht, sofern keine Hinweise auf Hochverrat vorliegen. Den Artikel über "freiwillige Ergebung" gab es im russischen Strafgesetzbuch zuvor nicht.

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