Die Königin ist tot, es lebe der König! Nach dem Tod der britischen Königin Elisabeth II. ist ihr ältester Sohn Charles nun König Charles III. geworden.
Die erste Aufgabe des neuen Königs ist es, die neuntägigen Trauerfeierlichkeiten für seine Mutter zu leiten. Der einst als "ewiger Thronfolger" belächelte Charles übernimmt im Alter von 73 Jahren die Monarchie und damit alle Titel seiner Mutter, ihre Rolle als Oberhaupt des Commonwealth, ihr Vermögen und ihren Landbesitz. Seine Frau Camilla, Herzogin von Cornwall, wird fortan den Titel "Queen Consort" (Königsgemahlin) tragen.
Der Verlust von Königin Elisabeth II. "wird im ganzen Land, im Königreich, im Commonwealth und von zahllosen Menschen auf der ganzen Welt empfunden", heißt es in einem ersten Statement des neuen Königs, das der Buckingham-Palast am Donnerstag veröffentlichte. "In dieser Zeit der Trauer und Veränderung werden meine Familie und ich vom Wissen des Respekts und der tiefen Zuneigung gegenüber der Königin getröstet und gestützt."
Königin Elisabeth II. war am Donnerstag im Alter von 96 Jahren "friedlich" auf ihrem schottischen Landsitz Balmoral gestorben. Sie saß über 70 Jahre, und damit länger als jeder andere britische Monarch vor ihr, auf dem Thron. Ihre letzte Amtshandlung war die Ernennung von Liz Truss zur britischen Premierministerin. Truss würdigte die Queen am Donnerstag in der Downing Street in einer Ansprache zu Ehren der verstorbenen Königin als "den Geist Großbritanniens" und "Fels, auf dem unser Land errichtet wurde." Der Tod der Monarchin sei ein "riesiger Schock für die Nation und die Welt". Das Land sei unter ihrer Herrschaft gewachsen und gediehen, sagte Truss.
Charles ist das älteste der vier Kinder der Königin und ihres verstorbenen Ehemannes Prinz Philip. Der nächste in der Thronfolge wäre nun Prinz William, der Herzog von Cambridge, Sohn von Charles und der verstorbenen Prinzessin Diana. Nummer zwei in der Thronfolge ist jetzt der neunjährige Prinz George, dahinter folgen seine Geschwister Prinzessin Charlotte und Prinz Louis.
Als Mitglied der königlichen Familie ist es Charles strengstens untersagt, sich in die britische Politik einzumischen. Stattdessen übt er seinen Einfluss über die Philanthropie aus, indem er Hunderte von Wohltätigkeitsorganisationen und Nichtregierungsorganisationen gegründet hat, diese sponsert oder ihnen Spenden zukommen lässt. Zu Charles' Herzensanliegen gehören der Umweltschutz, die ökologische Landwirtschaft und die Erhaltung klassischer Architekturstile.
Schon vor Jahren wurde minuziös geplant, was nach dem Tod der Queen passieren soll. Ihr Staatsbegräbnis wird für Montag, den 19. September, erwartet. Zuvor soll König Charles III. eine Trauerreise durch das Vereinigte Königreich antreten – erst nach Schottland, in den Tagen darauf nach Nordirland, und dann nach Wales.
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