Kiew wirft Deutscher Welle vor, "Handlanger der russischen Propaganda" zu sein

Ein Sprecher des ukrainischen Außenministeriums behauptet, der russischsprachige Teil der Deutschen Welle verbreite "russische Propaganda" und fordert Berlin zum Handeln auf. Insbesondere die DW-Berichterstattung über das AKW Saporoschje erzürnte Kiew.

Der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums Oleg Nikolaenko bezichtigte den russischsprachigen Teil der Deutschen Welle (DW), "russische Propaganda" zu verbreiten und forderte Berlin zum Handeln auf.

Auf seiner Facebook-Seite machte er am Mittwoch seinem Ärger über die DW Luft, indem er sagte, dass der deutsche staatlich finanzierte Sender ein "Handlanger der russischen Propaganda sei, Zitate manipuliere und die Ursachen und Folgen der russischen Aggression gegen die Ukraine falsch darstelle".

Der Beitrag enthält mehrere Screenshots, die aus seiner Sicht das vermeintliche Fehlverhalten der DW zeigen.

Eine der Nachrichten berichtete über eine Initiative einer russischen politischen Partei im letzten Monat, die Ukraine als "terroristischen Staat" zu bezeichnen. Eine andere stammte von der Zeitschrift Vogue, die die Behauptung widerlegte, sie habe 1939 ein glamouröses Foto von Adolf Hitler und seiner Gefährtin Eva Braun veröffentlicht. Das Thema wurde in den russischen sozialen Medien populär, nachdem die Zeitschrift im vergangenen Monat Bilder des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij und seiner Frau Elena abdruckte, wobei die Nutzer das tatsächliche Fotoshooting mit dem fiktiven verglichen.

Nikolaenko war offenbar auch unzufrieden mit der Berichterstattung der DW über eine mögliche Katastrophe im von Russland kontrollierten Kernkraftwerk Saporoschje, einer Umfrage über ein Verbot aller Russen aus dem Schengen-Raum und sogar mit Selenskijs Erklärung, in der er eine solche restriktive Maßnahme forderte.

Der ukrainische Diplomat erinnerte daran, dass die deutsche Regierung russischen Medien wie RT die Ausstrahlung im Land verboten hat, und fügte hinzu: "Wir fordern unsere deutschen Partner auf, auf die Narrative der russischen Propaganda zu reagieren, die in den DW-Inhalten verbreitet werden."

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