Der US-Pharmakonzern Pfizer will sich unabhängiger von der Nachfrage nach COVID-Präparaten machen und zu diesem Zweck sein Geschäft im Bereich seltener Hämatologie stärken. Pfizer werde alle ausstehenden Aktien des biopharmazeutischen Unternehmens Global Blood Therapeutics (GBT) für 68,50 US-Dollar pro Papier in bar erwerben, teilte das Unternehmen am Montag in New York mit. Einschließlich Schulden und abzüglich der erworbenen Barmittel wird GBT derzeit mit 5,4 Milliarden US-Dollar (etwa 5,3 Milliarden Euro) bewertet.
Die Verwaltungsräte beider Unternehmen hätten die Transaktion einstimmig genehmigt. Nach der Bekanntgabe stieg der Aktienkurs von Global Blood Therapeutics um 4,5 Prozent. Mit dem Deal will sich Pfizer unabhängiger machen von einer möglicherweise abnehmenden Nachfrage nach COVID-Präparaten. Noch verdient das Unternehmen allerdings noch Milliarden durch den zusammen mit dem Mainzer Unternehmen BioNTech entwickelten COVID-Impfstoff und eventuell auch mit seinem COVID-Medikament Paxlovid.
Wie es vonseiten Pfizers hieß, werde die geplante milliardenschwere Übernahme das Wachstum von Pfizer weiter voranbringen. GBT beschäftigt sich hauptsächlich mit der Behandlung von Sichelzellenanämie. Dabei handelt es sich um eine Erbkrankheit, bei der die roten Blutkörperchen sichelförmig verformt sind. Die Verformung beruht auf einem Gendefekt. GBT produziert unter anderem die Arznei Voxelotor, und zwar als Medikament unter dem Handelsnamen Oxbryta zur Behandlung von hämolytischer Anämie, der sogenannten Blutarmut aufgrund der Sichelzellkrankheit.
Das Unternehmen ist außerdem dabei, weitere Medikamente zur Behandlung dieser Krankheit zu entwickeln. Insgesamt habe GBT das Potenzial für einen weltweiten Spitzenumsatz von mehr als drei Milliarden US-Dollar. Die Medikamente von GBT zur Behandlung der Sichelzellkrankheit sind unter anderem in den USA und in der EU zugelassen.
(rt de/dpa)
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