Die armenisch dominierten lokalen Behörden der nicht anerkannten Republik Arzach (Bergkarabach) beschuldigten am Montagabend die aserbaidschanische Armee, diese habe am Morgen die Waffenstillstandslinie überschritten und eine Offensive gestartet. Zugleich behaupteten die Behörden, die angebliche aserbaidschanische Offensive zurückgeschlagen zu haben. Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium wies diese Behauptung zurück.
Wie der Pressedienst des Verteidigungsministeriums von Bergkarabach mitteilte, haben aserbaidschanische Einheiten heute ab 9:00 Uhr in mehreren Gebieten der nördlichen und nordwestlichen Grenzzone der nicht anerkannten Republik Provokationen unternommen und versucht, die Kontaktlinie zu überschreiten, was von den Einheiten der Verteidigungsarmee vereitelt worden sei.
"Auf armenischer Seite gab es keine Verletzten. Die Lage bleibt angespannt. Detaillierte Informationen über den Vorfall wurden an das Kommando der russischen Friedenstruppen weitergeleitet",
lautet die Erklärung auf der Internetseite des Verteidigungsministeriums von Bergkarabach.
Am Sonntag behauptete das aserbaidschanische Verteidigungsministerium seinerseits, aserbaidschanische Stellungen in der Nähe des Dorfes Amiranlar in der Region Chodschawand (armenisch Martuni) seien von dem Gebiet aus beschossen worden, in dem russische Friedenstruppen stationiert sind. Das Verteidigungsministerium von Bergkarabach bezeichnete wiederum diese Informationen als unwahr.
Im Herbst 2020 hatte Aserbaidschan in einem kurzen Krieg große Teile Bergkarabachs zurückerobert, das seit Ende der Achtzigerjahre von pro-armenischen Kräften kontrolliert worden war. Am Ende der Kampfhandlungen wurde ein Abkommen mit Russland über die Entsendung der Friedenstruppen geschlossen. Sie sollen den Waffenstillstand überwachen. Trotzdem kommt es immer wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen.
Die Darstellungen der Konfliktparteien lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.
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