US-Außenminister Antony Blinken teilte am 27. Juli mit, die USA hätten Russland ein "substanzielles Angebot" für die Freilassung der Basketballspielerin Brittney Griner und des wegen Spionage inhaftierten Paul Whelan gemacht. Einem CNN-Bericht zufolge werde der Austausch den russischen Waffenhändler Wiktor But und die beiden US-Amerikaner betreffen. Blinken wörtlich:
"In den kommenden Tagen werde ich voraussichtlich mit dem russischen Außenminister Lawrow sprechen. Ich habe vor, ein Thema anzusprechen, das für uns höchste Priorität hat, nämlich die Freilassung der Amerikaner Paul Whelan und Brittney Griner."
Laut Blinken hätten die Regierungen der beiden Länder mehrmals und direkt über diesen Deal kommuniziert. Der US-Chefdiplomat ging jedoch nicht näher auf die Einzelheiten der Angelegenheit ein. Nach Angaben von CNN habe US-Präsident Joe Biden den Austauschplan persönlich genehmigt.
Wiederum erklärte das russische Außenministerium, dass Moskau keine Anfragen aus Washington bezüglich des Telefongesprächs von US-Außenminister Antony Blinken mit dem russischen Außenminister Sergei Lawrow erhalten habe. Das russische Außenamt unterstrich, es lasse sich von der "normalen diplomatischen Praxis und nicht von der Praxis des Megaphons" leiten.
CNN-Quellen sollen behauptet haben, dass sich Bidens Regierung seit mehreren Monaten für die Freilassung der beiden US-Amerikaner einsetze. CNN zitierte einen Beamten der US-Regierung:
"Wir haben ein substanzielles Angebot unterbreitet, von dem wir glauben, dass es aufgrund der Geschichte der Gespräche mit den Russen erfolgreich sein könnte."
Ferner soll der US-Beamte präzisiert haben, dass das Angebot im Juni an Moskau gerichtet worden sei. Die Pressesprecherin des russischen Außenamtes Maria Sacharowa bedauerte bereits am 14. Juli, dass Washington den Weg der öffentlichen Erklärungen gewählt habe, anstatt sich auf diplomatische Kanäle zu konzentrieren. Ihr zufolge stehe das Aufsehen um solche Prozesse "manchmal einfach im Weg".
Brittney Griner wird seit Februar in Russland wegen Drogenvergehen festgehalten, während Paul Whelan, ein ehemaliger US-Marineinfanterist, 2020 wegen Spionage verurteilt wurde und derzeit eine 16-jährige Haftstrafe in einem russischen Gefängnis verbüßt.
Wiktor But war 2008 in Thailand festgenommen und zwei Jahre später an die USA ausgeliefert worden. Er wurde der Bewaffnung einer terroristischen Organisation und der Verschwörung zur Tötung von US-Bürgern für schuldig befunden und 2012 zu 25 Jahren Haft in einem Bundesgefängnis verurteilt. Vor seiner Verhaftung und Verurteilung war But einer der erfolgreichsten Waffenhändler der Welt, dessen Leben den Hollywood-Film "Lord of War" aus dem Jahr 2005 inspirierte.
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