Sergei Lawrow: Russlands Position zum Abkommen über Getreideexporte durch Westen verzerrt

Mit der Unterzeichnung des Abkommens über Getreideexporte in Istanbul habe sich Russland zur Beendigung der Militäroperation nicht verpflichtet. Dies erklärte Sergei Lawrow nach dem Angriff auf ein ukrainisches Schiff und Munitionslager mit Harpoon-Raketen im Hafen von Odessa.

Die westlichen Länder sollen den Kern des Istanbuler Abkommens über die Lieferung von Nahrungsmitteln und Getreideexporten verfälscht haben. Dies verkündete der russische Chefdiplomat Sergei Lawrow. Wörtlich hieß es:

"Unsere westlichen Kollegen sind im Prinzip schon erfahren darin, jede Nachricht verzerrt darzustellen, und zwar ausschließlich in der Form, in der sie gegen Russland verwendet werden kann, was mich nicht mehr überrascht."

Mit diesen Worten antwortete Sergei Lawrow auf die Bitte eines Journalisten, sich zu den im Westen geäußerten Aussagen über den russischen Angriff auf das ukrainische Schiff im Hafen von Odessa zu äußern. Der Minister betonte, dass es keine Hindernisse für den Export von Getreide gebe:

"Die Ziele der Präzisionsschläge befinden sich in einem separaten Teil des Hafens von Odessa, im sogenannten militärischen Teil des Militärhafens. Bei den Zielen handelt es sich um ein Kampfboot der ukrainischen Marine und ein Munitionslager, in das kürzlich Harpoon-Raketen zur Schiffsabwehr geliefert wurden."

Dabei unterstrich der russische Außenminister, die von Russland eingegangenen Verpflichtungen, auch im Rahmen der am 22. Juli in Istanbul unterzeichneten Vereinbarungen "verbieten Russland in keiner Weise", die spezielle Militäroperation fortzusetzen, indem die russischen Streitkräfte weiter militärische Infrastruktur und andere militärische Ziele zerstören.

Sergei Lawrow präzisierte ferner, die Harpoon-Raketen hätten eine Bedrohung für die russische Schwarzmeerflotte dargestellt, jetzt "stellen sie keine Bedrohung für uns dar". Der hochrangige Diplomat betonte, dass der Getreideterminal weit vom militärischen Teil des Hafens von Odessa entfernt sei, sodass es keine Hindernisse für die Lieferung von Getreide an die Kunden gemäß den in Istanbul getroffenen Vereinbarungen gebe.

Wladimir Selenskij und Vertreter westlicher Länder äußerten sich negativ über den russischen Luftangriff. Das russische Verteidigungsministerium teilte später mit, dass dadurch ein ukrainisches Militärboot und ein Lager mit von den USA gelieferten Harpoon-Raketen im Hafen von Odessa vernichtet worden seien.

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