Iran ist technisch in der Lage, eine Atombombe herzustellen, aber es wurde noch keine politische Entscheidung über eine solche Option getroffen, sagte Kamal Charrazi, ein hochrangiger Berater des Obersten iranischen Führers Ali Chamenei.
Charrazi sagte am Sonntag gegenüber dem Sender Al Jazeera:
"In wenigen Tagen konnten wir Uran auf 60 Prozent anreichern und wir können problemlos 90 Prozent angereichertes Uran herstellen."
Die bahnbrechende Enthüllung kommt kurz nachdem US-Präsident Joe Biden versprochen hatte, Washington werde alles tun, um Teheran am Erwerb von Atomwaffen zu hindern. Das Versprechen wurde während Bidens Besuch in Israel Anfang dieser Woche abgegeben, als der US-Präsident und der israelische Premierminister Jair Lapid eine gemeinsame Erklärung über die fortgesetzte strategische Partnerschaft zwischen den beiden Ländern unterzeichneten.
Unter anderem verpflichtete sich Washington, "niemals zuzulassen, dass Iran in den Besitz einer Atomwaffe gelangt", und bestätigte, dass es "bereit ist, alle Elemente seiner nationalen Macht einzusetzen, um dieses Ergebnis sicherzustellen", heißt es in der Erklärung.
Obwohl Teheran lange Zeit behauptet hat, es habe nie die Entwicklung von Atomwaffen angestrebt, hat das Land seine nuklearen Aktivitäten in den vergangenen Jahren ausgeweitet. Die schrittweise Ausweitung des Atomprogramms folgte auf den Schritt des damaligen US-Präsidenten Donald Trump im Jahr 2018, das Atomabkommen mit Iran aus dem Jahr 2015 einseitig aufzukündigen.
Seitdem ist das bahnbrechende Abkommen, das offiziell als "Joint Comprehensive Plan of Action" (JCPOA) bezeichnet wird, faktisch auseinandergefallen, da Washington alte Sanktionen wieder auferlegt und neue gegen Teheran verhängt hat. Iran wiederum hat seine Verpflichtungen im Rahmen des JCPOA schrittweise ausgesetzt, neue Anlagen zur Urananreicherung installiert und die Produktion des radioaktiven Materials erhöht.
Die Bemühungen um eine Wiederbelebung des Abkommens haben bisher zu keinem Ergebnis geführt, wobei die USA und Iran wiederholt Schuldbekundungen für den mangelnden Fortschritt austauschten. Teheran behauptet, dass es in der Verantwortung Washingtons liege, zum ursprünglichen Abkommen zurückzukehren und die Sanktionen vollständig aufzuheben, während US-Beamte behauptet haben, dass Iran während der JCPOA-Gespräche neue Forderungen gestellt habe.
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