Der australische Premierminister Anthony Albanese hat erklärt, er sei "sehr zuversichtlich", dass es keine chinesischen Stützpunkte auf den Salomonen geben werde.
Dies sagte er nach einem Treffen mit dem Regierungschef der Inselgruppe, Manasseh Sogavare, am Rande des Treffens der Staats- und Regierungschefs des Pazifischen Inselforums (PIF) am Mittwoch in der fidschianischen Hauptstadt Suva. In einem Interview mit dem australischen Sender Channel 9 erklärte er am Donnerstag:
"Ich bin sehr zuversichtlich, dass das nicht passieren wird. Ich hatte gestern ein sehr konstruktives Treffen mit Premierminister Sogavare."
Er fügte hinzu:
"Eines der Dinge, die wir tun müssen, ist, persönliche Beziehungen zwischen Australien und unseren Freunden im Pazifik aufzubauen. Wir müssen sicherstellen, dass unsere Interessen, aber auch ihre Interessen, geschützt werden."
Die Labor-Regierung, die im Mai an die Macht kam, hatte die vorherige Regierung unter dem liberalen Premierminister Scott Morrison scharf kritisiert, weil sie die Prioritäten der pazifischen Nachbarschaft in ihren Außenbeziehungen ignoriert haben soll. Sowohl Albanese als auch Außenministerin Penny Wong bezeichneten das vor einiger Zeit beschlossene chinesisch-salomonische Sicherheitsabkommen als "politisches Versagen" der Morrison-Regierung.
Australische Beamte hatten davor gewarnt, dass eine mögliche chinesische Militärpräsenz auf den Salomonen die "alltäglichen Operationen" der Australischen Verteidigungskräfte (ADF) auf dem Luft- und Seeweg beeinträchtigen würde.
Sowohl Peking als auch die Salomonen wiesen allerdings stets die Behauptung zurück, dass das Abkommen zu einer ständigen chinesischen Präsenz in dem Pazifikstaat führen könnte.
Albanese betonte, er habe seinen Amtskollegen von den Salomonen nicht gebeten, das Sicherheitsabkommen mit China aufzugeben. Er erklärte:
"Sie sind eine souveräne Nation. Das müssen wir respektieren. Aber wir müssen auch deutlich machen, was Australiens Interessen sind. Und offensichtlich wäre den Interessen Australiens nicht damit gedient, wenn eine Militärbasis so nahe bei Australien und so nahe bei Queensland läge."
Unterdessen begrüßte der australische Premierminister das Engagement der USA in der Region, einen Tag nachdem US-Vizepräsidentin Kamala Harris in einer virtuellen Ansprache auf der PIF-Tagung am Mittwoch eine Reihe von diplomatischen und entwicklungspolitischen Anreizen für die pazifischen Inselnationen angekündigt hatte.
Harris kündigte neue Botschaften in Kiribati und Tonga sowie eine Verdreifachung der jährlichen Entwicklungshilfe auf 60 Millionen Dollar an, um die Rolle Washingtons im Pazifik zu stärken. Der australische Regierungschef sagte dazu:
"Die Vereinigten Staaten sind im Pazifik präsent, und das schon seit Langem. Sie sind mit ihrer Küste und dem Staat Hawaii im Pazifik vertreten. Und die Präsenz der USA in der Region ist wichtig. Wir begrüßen das Engagement der USA."
Peking begrüßte ebenfalls den Schritt, mahnte aber gleichzeitig, dass Washington die Pazifikstaaten nicht auffordern dürfe, Partei zu ergreifen. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Wang Wenbin sagte am Mittwoch:
"Wir freuen uns, wenn die pazifischen Inselstaaten mehr Unterstützung für ihre Entwicklung und Vitalisierung von Ländern erhalten, die dazu bereit sind. Dies war schon immer die Position Chinas."
Peking habe die Aussage eines US-Beamten zur Kenntnis genommen, dass die USA von den den pazifischen Inselstaaten nicht verlangen würden, sich zwischen China und den USA zu entscheiden, und dass es bei ihrer Zusammenarbeit nicht darum gehe, China zu bekämpfen. Dazu erklärte der chinesische Sprecher:
"Wir hoffen, dass die USA ihre Erklärung wahr machen werden."
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