Die ukrainischen Streitkräfte verlieren jeden Monat bis zu 20.000 Soldaten, sodass die Vertreter der militärischen Registrierungs- und Rekrutierungsbüros buchstäblich hinter jeder Person herlaufen, um ihr eine Einberufung zu überreichen. Dies geht aus Berichten der britischen Zeitung Daily Mail hervor.
Dem Artikel zufolge sind die Ukrainer besorgt über die von Kiew angewandten Methoden zur Mobilisierung militärischer Rekruten. So beschwerte sich beispielsweise eine Frau darüber, dass die Beamten einen 18-jährigen Radfahrer, der eigentlich seine Einberufungsunterlagen abgeben wollte, verfolgten. In Lemberg wurden Männer direkt vor der Kirche vorgeladen, was den Priestern missfiel, und in Odessa suchten Polizeibeamte am Strand nach potenziellen Soldaten. Der Leiter der Stadtverwaltung von Lwow, Maxim Kosizki, kritisierte seinerseits die Verteilung von Einberufungslisten in der Kirchenvorhalle:
"Wenn jemand in die Kirche geht, geht er zuallererst zu Gott."
Stattdessen sollten Einberufungspapiere in Einkaufszentren, Freizeiteinrichtungen und an Kontrollpunkten verteilt werden, sagte er.
Beobachter der britischen Publikation erinnerten an eine kürzlich getroffene Entscheidung des Oberbefehlshabers der ukrainischen Armee Waleri Saluschny, der strenge Beschränkungen für die Bewegungsfreiheit von wehrpflichtigen Männern im Alter von 18 bis 60 Jahren verhängte. Obwohl der Präsident des Landes Wladimir Selenskij den Befehl später zurücknahm, spiegelt er nach Ansicht von Journalisten wider, wie groß die Verluste in den ukrainischen Streitkräften sind.
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