NASA verliert Verbindung zu Mondsonde – Ursachen noch unklar

Die US-amerikanische Raumfahrtbehörde hat den Kontakt zum Kleinsatelliten CAPSTONE verloren, nachdem dieser sich von der Photon-Plattform getrennt hatte und allein weiter in Richtung Mond bewegen sollte. NASA-Ingenieure suchen derzeit nach Möglichkeiten, das Problem zu lösen.

Eine NASA-Sonde, die für das Artemis-Mondprogramm eine Annäherung an die Erdumlaufbahn testete, hatte einen Tag nach Verlassen der sogenannten niedrigen Erdumlaufbahn ein Kommunikationsproblem. Das teilte die US-Raumfahrtbehörde am Dienstag mit. Die NASA-Ingenieure hoffen, dass sie die Ursache für den Kontaktverlust der Sonde beheben und die Mission retten können, die als entscheidend für die "Rückkehr" der Menschheit zum Mond gilt.

Die Sonde CAPSTONE (Cislunar Autonomous Positioning System Technology Operations and Navigation Experiment) "hatte Kommunikationsprobleme, während sie in Kontakt mit dem Deep Space Network stand", so NASA-Sprecherin Sarah Frazier am Dienstag.

Das Team der Sonde "arbeitet daran, die Ursache zu verstehen und den Kontakt wiederherzustellen", sagte Frazier und fügte hinzu, dass sie über "gute Daten der Trajektorie" verfügen würden, die auf früheren Kontakten zu CAPSTONE über das Netzwerk basierten. Frazier hob hervor, dass die Sonde "genügend Treibstoff habe, um das anfängliche Manöver zur Korrektur der Flugbahn nach der Trennung um mehrere Tage zu verzögern", falls dies notwendig sein sollte.

Die 32 Millionen US-Dollar teure und etwa 25 Kilogramm schwere Sonde wurde am 28. Juni von Neuseeland aus gestartet. Noch am Montag schien die Mission gut zu verlaufen, als CAPSTONE aus der Erdumlaufbahn auf eine ballistische Transferflugbahn zum Mond gebracht wurde.

Die NASA plante, die Sonde als Wegbereiter für Gateway einzusetzen, eine Zwischenstation in der Mondumlaufbahn für das Artemis-Programm, mit dem zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder Menschen auf der Mondoberfläche landen sollen. Die nahezu geradlinige Halo-Umlaufbahn (NRHO) befindet sich genau im Gleichgewicht zwischen der Erd- und der Mondgravitation, erfordert "minimale Energie zur Aufrechterhaltung" und bietet eine ungehinderte Sichtlinie zur Erde.

Die zeitweise Nähe der Umlaufbahn zur Mondoberfläche bedeutet auch, dass ein Raumfahrzeug, das zum und vom Mond fliegt, weniger Treibstoff benötigt, was die Umlaufbahn nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde zu einem "idealen Aufenthaltsort für Missionen zum Mond und darüber hinaus" macht. CAPSTONE sollte "die Zuverlässigkeit innovativer Raumschiff-zu-Raumschiff-Navigationslösungen sowie die Kommunikationsfähigkeit mit der Erde demonstrieren".

Ursprünglich sollte bis 2024 wieder eine bemannte Mondlandung stattfinden, doch das Artemis-Programm wurde wegen knapper finanzieller Mittel verschoben. Die NASA verfolgt das Programm jedoch weiter, mit dem Ziel, die "erste Frau und den ersten Farbigen" auf dem Mond landen zu lassen. Administrator Bill Nelson, ein ehemaliger Senator der Demokratischen Partei aus Florida, argumentierte kürzlich, dass die USA vor China auf dem Mond sein müssen, um Peking davon abzuhalten, den natürlichen Satelliten der Erde für sich zu beanspruchen und zu bewaffnen.

Aktualisierter Nachtrag:
Die Kommunikationsprobleme konnten innerhalb eines Tages behoben werden.

Mehr zum ThemaArtemis-Programm der NASA: DLR schickt deutsche Test-Attrappen mit zum Mond