Nach Einwilligung der Türkei für NATO-Norderweiterung: USA unterstützen Verkauf von F-16 an Ankara

US-Präsident Biden hat der Türkei den Verkauf von Kampfjets F-16 in Aussicht gestellt, nachdem Ankara sein Veto gegen den NATO-Beitritt Finnlands und Schwedens zurückgezogen hatte.

Nur einen Tag, nachdem die Türkei Schwedens und Finnlands Antrag auf NATO-Mitgliedschaft zugestimmt hatte, bekräftigte die Biden-Regierung ihre Absicht, Dutzende von F-16 Kampfflugzeugen an Ankara zu verkaufen, um deren bestehende Flotte aufzurüsten. "Wir sollten ihnen die F-16 Jets verkaufen und diese Jets auch modernisieren", sagte Biden am Donnerstag zum Abschluss des NATO-Gipfels in Madrid. Biden erklärte, für das von der Türkei geforderte Rüstungsgeschäft brauche er die Zustimmung des US-Kongresses. Er äußerte sich aber zuversichtlich, das Parlament überzeugen zu können. 

Celeste Wallander, die oberste Beamtin des Pentagon für internationale Sicherheitsangelegenheiten, sagte bereits am Mittwoch gegenüber Journalisten, dass das Pentagon "die Modernisierungspläne der Türkei für ihre F-16-Flotte voll und ganz unterstützt". "Die USA unterstützen die Türkei bei der Modernisierung ihrer F-16 Flotte, weil dies ein Beitrag zur NATO-Sicherheit und damit zur amerikanischen Sicherheit ist", sagte sie weiter.

Die Türkei hatte im vergangenen September den Kauf von vierzig F-16 Jägern und achtzig Modernisierungskits zur Verwendung für vorhandene Flugzeuge aus den USA beantragt. Der geplante 60-Milliarden-Dollar-Deal wird als wichtiger Schritt zur Wiederherstellung der strategischen Beziehungen zwischen den beiden NATO-Verbündeten angesehen, nachdem Washington Ankara im Jahr 2019 aus dem F-35-Programm ausgeschlossen hatte.

Im selben Jahr hatte die Entscheidung der Türkei für den Kauf der russischen Langstrecken-Boden-Luft-Raketen-Systeme S-400 für Spannungen zwischen Ankara und Washington gesorgt. Washington verhängte deshalb Sanktionen gegen die Türkei und stellte den geplanten Verkauf der F-35, US-Kampfflugzeugen der neuesten Generation, ein. Ankara pochte daraufhin auf eine Entschädigung und forderte dann später die Lieferung von Kampfjets einer älteren Generation (F-16). Den USA gelang es auf dem NATO-Gipfel in Madrid, die Türkei für ihre Ukraine-Strategie mit an Bord zu holen, auch indem Washington Ankara in letzter Zeit gedroht hat, statt der Türkei Griechenland mit F-16 Jets aufzurüsten und damit eine gewisse Überlegenheit der türkischen Luftwaffe über den ägäischen Inseln zu beenden.

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