Die Türkei plant in den kommenden Wochen mit Vertretern Russlands, der Ukraine und der Vereinten Nationen Gespräche aufnehmen, die darauf abzielen, die Ausfuhr von Getreide aus der Ukraine wieder in Gang zu bringen. Russland koppelt die Getreidefrage allerdings an eine Lockerung der im Zuge des Ukraine-Kriegs verhängten Sanktionen.
Dem geplanten Treffen in Istanbul wird der Besuch einer türkischen Verteidigungsdelegation diese Woche in Moskau vorausgehen, um Einzelheiten eines möglichen sicheren Seekorridors im Schwarzen Meer zu besprechen. Das berichteten die lokalen türkischen Sender NTV Television und CNN Turk. Die russische Agentur TASS bestätigte unter Berufung auf Kremlsprecher Dmitri Peskow Pläne für Gespräche der türkischen Militärdelegation.
Die Quellen von Reuters sagten, dass ein vierseitiges Treffen zwischen der Türkei, der Ukraine, Russland und den Vereinten Nationen in den kommenden Wochen in Istanbul stattfinden werde, möglicherweise unter Beteiligung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und des UN-Generalsekretärs António Guterres.
Millionen Tonnen Weizen und anderes Getreide stecken derzeit in ukrainischen Häfen fest, weil sie angeblich zumindest zum Teil durch russische Streitkräfte blockiert seien. Die Ukraine muss in erster Linie ihre Seeminen in ihren Gewässern entfernen, damit überhaupt wieder Schiffe aus den ukrainischen Häfen ungehindert herausfahren können. Nach Angaben des türkischen Außenministeriums habe die UNO einen Plan zur Erleichterung der Exporte vorgelegt. Dieser sehe vor, sichere Korridore einzurichten.
Gemäß diesem neuen Plan sollen drei Korridore von dem ukrainischen Hafen am Schwarzen Meer in Odessa unter der Aufsicht von Kiew zur Verschiffung von ukrainischen sowie russischen Lebensmittelprodukten eingerichtet werden. Dieser Plan würde keine langwierigen und komplexen Minenräumungsoperationen erfordern, sagte der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu in der letzten Woche. Die Türkei "unternimmt gemeinsame Anstrengungen mit den Vereinten Nationen für den Export von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer, um eine globale Nahrungsmittelkrise abzuwenden", erklärte Erdoğans Büro am Dienstag.
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