Am Montag startete der erste Güterzug aus der chinesischen Region Ningxia in Richtung Iran. Die Zugverbindung läuft über Kasachstan und endet nach einem Schiffstransport über das Kaspische Meer in der iranischen Hafenstadt Bandar Anzali.
Diese Verbindung ist, obwohl für die 8.500 Kilometer lange Strecke von der Provinzhauptstadt Yinchuan nach Teheran 20 Tage benötigt werden, doppelt so schnell wie der Transport per Schiff und je Container um fast 900 US-Dollar billiger als die bisher genutzte Zugverbindung von Yinchuan nach Teheran. Es wird erwartet, dass die neue Verbindung den Handel der zentralchinesischen Region Richtung Iran und Nahem Osten beleben wird.
Die Region Ningxia ist ein kleines, relativ dünn besiedeltes autonomes Gebiet, in dem eine der muslimischen Minderheiten Chinas lebt, die Hui. Die Region hatte unter Armut wie unter Desertifikation gelitten; beides wird mittlerweile erfolgreich bekämpft. Dazu gehören unter anderem Versuche, dort Wein zu kultivieren. Das bekannteste Exportprodukt der Gegend sind allerdings Goji-Beeren.
Mit dem ersten Zug starteten 55 Container mit Waren im Wert von drei Millionen US-Dollar. In drei Wochen werden sie Iran erreicht haben, auf einer Strecke, die weder von westlichen Sanktionen noch von westlichem Militär erreicht werden kann.
Die erste Zugverbindung zwischen Zentralchina und Iran im Zusammenhang mit der Neuen Seidenstraße wurde bereits 2017 gestartet und führte über Kasachstan und Turkmenistan. Seitdem wird das Netz der Eisenbahnlinien, die China mit seinen asiatischen Nachbarländern verbindet, von Jahr zu Jahr dichter.
Mehrere dieser Strecken verlaufen durch Kasachstan. Erst Anfang des Monats hatte der chinesische Außenminister Wang Yi Kasachstan besucht.
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