Am Donnerstag forderte UN-Generalsekretär António Guterres die Industrieländer erneut auf, die Kohleinfrastruktur abzuschaffen, und verwies dabei auf Umweltprobleme. Er erklärte in seiner Rede auf der Konferenz Stockholm+50:
"Heute rufe ich die Regierungen der G20-Länder auf, die Kohleinfrastrukturen abzubauen, und zwar bis 2030 in den OECD-Ländern und bis 2040 in allen anderen Ländern."
Dabei forderte Guterres auch alle Finanzinstitutionen auf, sich von der Finanzierung fossiler Brennstoffe abzuwenden und in erneuerbare Energien zu investieren.
Nach Ansicht des UN-Generalsekretärs sind die natürlichen Systeme der Erde nicht in der Lage, den Anforderungen der Menschheit standzuhalten. Er betonte:
"Wir verbrauchen [Ressourcen] mit einer Rate von 1,7 Planeten pro Jahr. Wenn der weltweite Verbrauch auf dem Niveau der reichsten Länder der Welt läge, bräuchten wir mehr als drei Planeten Erde."
Die Frage der Kohlekraft spaltet die G20 in Länder, die bereit sind, die Nutzung fossiler Brennstoffe aufzugeben, und solche, die sie verteidigen. Im Jahr 2021 hatten sich die Staats- und Regierungschefs der G20 darauf geeinigt, die internationale öffentliche Finanzierung neuer Kohlekraftwerke bis Ende des Jahres zu beenden, sie hatten sich aber nicht auf einen Ausstieg aus der Kohlekraft oder die Einstellung der Produktion neuer Kohlekraftwerke einigen können.
In einigen G20-Ländern, wie den USA, China und Indien, ist Kohle nach wie vor die wichtigste Energiequelle. Trotz früherer Zusagen, den Kohleverbrauch schrittweise zu reduzieren und bald Netto-Null-Emissionen zu erreichen, haben sich die letzten beiden Länder in letzter Zeit wieder der Kohleverbrennung zugewandt, da die Sorgen um die globale Energiesicherheit zunahmen.
Einige europäische Länder, darunter Polen und Deutschland, könnten ebenfalls die Kohleverstromung erhöhen, da sie sich vom russischen Gas abwenden.
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