Die OPEC+ will ihre Fördermenge im Sommer viel stärker erhöhen als in den vergangenen Monaten. Statt der zusätzlichen 430.000 Barrel (ein Barrel entspricht jeweils 159 Litern), die im Juni in den Markt gepumpt werden, soll die Tagesproduktion im Juli und August um jeweils rund 650.000 Barrel ansteigen, wie die Gruppierung ankündigte. Die OPEC+ begründete ihre Entscheidung mit dem Ende der Lockdowns an wichtigen Wirtschaftsstandorten und dem saisonal erhöhten Bedarf der Raffinerien. Der Ölpreis gab am Donnerstag leicht um 0,5 Prozent nach und fiel auf rund 115 Dollar pro Barrel.
Die US-Regierung hat diese wichtige Entscheidung der OPEC+ inzwischen begrüßt. Sie hob zudem die Rolle Saudi-Arabiens bei der Steigerung der Ölfördermenge auf dem Markt hervor. "Wir erkennen die Rolle Saudi-Arabiens als Vorsitzender der OPEC+ und seinen Beitrag beim Erreichen dieses Konsenses unter den Gruppenmitgliedern an. Die Vereinigten Staaten werden weiterhin alle zur Verfügung stehenden Instrumente nutzen, um dem Druck auf die Energiepreise entgegenzuwirken", sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, am Donnerstag.
Obwohl das Wall Street Journal vor kurzem behauptet hatte, dass einige Mitglieder der OPEC-Staaten in Erwägung zögen, Russland aus der Ölfördervereinbarung der erweiterten Öl-Allianz OPEC+ auszuschließen, stand die Frage des Ausschlusses Russlands nicht auf Tagesordnung des OPEC-Ministertreffens. Das erklärte eine Quelle in der OPEC gegenüber der TASS. Der Mitteilung vom 2. Juni war zu entnehmen, dass Russland trotz des angekündigten EU-Embargos auf russisches Öl auch weiterhin an den Fördervereinbarungen teilnimmt.
Mehr zum Thema - Globaler Kampf um Energieressourcen: Wie wirkt sich der Ukraine-Krieg auf den Nahen Osten aus?